(afp/dpa) Wegen der Ebola-Epidemie schließt Kenia ab Mittwoch seine Grenzen für Reisende aus den am schlimmsten betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea. Das teilte die kenianische Regierung mit. Ebenfalls ab Mittwoch wird es keine Flüge von Kenya Airways in die Hauptstädte Liberias und Sierra Leones, Monrovia und Freetown, geben. Aus Spanien wurde unterdessen ein neuer Ebola-Verdachtsfall gemeldet.
Der kenianische Gesundheitsminister James Macharia begründete die Maßnahmen mit der „Sorge um die Volksgesundheit“. Der staatliche Gesundheitsdienst bestätigte, dass in Kenia noch kein Ebola-Fall aufgetreten sei. Vier Verdachtsfälle seien alle negativ getestet worden.
Derweil meldeten die spanischen Gesundheitsbehörden, ein mutmaßlich mit dem Ebola-Virus infizierter Patient sei in ein auf Tropenkrankheiten spezialisiertes Krankenhaus der Hafenstadt Alicante eingeliefert worden. Sein Zustand sei stabil. Es wäre der erste mögliche Ebola-Fall in Spanien, seit der Anfang August aus Liberia ausgeflogene spanische Missionar Miguel Pajares in einer Madrider Klinik starb.
Patienten auf der Flucht
Derweil hat in einem Slum in Liberia eine aufgebrachte Menge ein Krankenhaus gestürmt und mindestens 17 Ebola-Patienten zur Flucht verholfen. Die Patienten lagen auf der Quarantänestation in Monrovia, wie die Zeitung „FrontPage Africa“ berichtete. Unter den Geflohenen waren bestätigte und Verdachtsfälle. Es wird befürchtet, dass sie weitere Menschen mit dem Virus anstecken.
Auch in anderen Ländern Afrikas spitzte sich die Lage dramatisch zu. In Nigeria verlassen Berichten zufolge immer mehr Ärzte und Pfleger aus Angst vor der Ebola Kliniken. Betroffen sei vor allem das Yaba Mainland Hospital in Lagos, wo mehrere Infizierte auf Isolierstationen lägen, hieß es. Das wenige verbliebene Personal arbeite rund um die Uhr. „Jeder scheint große Angst vor Ebola zu haben, aber niemand will helfen, was eine große Herausforderung ist“, sagte der nigerianische Gesundheitskommissar.