Das Wort „Bürgerkrieg“ mag Osama Al-Amin nicht. Falsch sei das Bild, das man dadurch vom syrischen Konflikt bekomme, so der Jurist aus Berlin: Keine gleichgroßen Gruppen kämpften, sondern vielmehr ein „Regime gegen seine Bevölkerung, mit 140 000 Toten“.
Der 42-Jährige gründete nach der Revolution 2011 die „Union der syrischen Studenten und Akademiker“ (USSA). „Wir versuchen, die Deutschen zu informieren, weil sie zu wenig wissen“, sagt er. 400 Mitglieder hat der Verein und sammelt auch Spenden. Vor zwei Wochen brachte Al-Amin Babymilchpulver und Medizin nach Syrien. Seine Familie traf er nicht, auch sie sei auf der Flucht.
Al-Amin ist wütend auf die Bundesregierung, die das Regime immer noch anerkenne und Medikamente Assads Leuten in die Hände gebe. Bei den Menschen komme davon nichts an. Den späten Militärschlag der USA hält er für ein „dreckiges Spiel“: Die Amerikaner wollten sich lediglich noch vor dem Zusammenbruch des Regimes positionieren, um auf die neue Regierung Einfluss auszuüben. Ruhe hätten die USA weder in Vietnam, Libyen noch im Irak gebracht. Text: jha