(dpa/afp) Trotz eines Angebots der Rebellen zu einem Waffenstillstand haben die ukrainischen Streitkräfte ihre Angriffe auf die Rebellenhochburg Donezk im Osten des Landes am Sonntag intensiviert. Durch den Artilleriebeschuss wurde nach Angaben der Stadtverwaltung auch ein Krankenhaus teilweise zerstört.
Kiew, Berlin und Washington warnten Moskau davor, unter dem Vorwand einer humanitären Mission in die Ukraine einzumarschieren. Der neue „Regierungschef“ der selbstproklamierten Volksrepublik Donezk, Alexander Sacharschenko, hatte am Samstag eine Feuerpause angeboten, sollte die Armee ihre Offensive stoppen.
„Wir sind zu einem Waffenstillstand bereit, um die zunehmende humanitäre Katastrophe abzuwenden“, erklärte er. Sollte die Armee aber einmarschieren, werde „ein Kampf um jede Straße, jedes Haus und jeden Meter unseres Lands geführt“ und Donezk zu einem neuen „Stalingrad“.
Die Versorgung der Zivilbevölkerung sollte nach Auffassung von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) unter Kontrolle internationaler Organisationen erfolgen. Russische Hilfsgüter sollten „nur mit ausdrücklicher Zustimmung der ukrainischen Regierung geliefert werden dürfen“.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Barack Obama kamen nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat überein, dass eine russische Intervention ohne formelle Zustimmung Kiews „nicht hinnehmbar“ wäre.