Als Antwort auf immer neue Provokationen und Kriegsdrohungen Nordkoreas senden die USA ein Entspannungssignal nach Pjöngjang: Wegen des Korea-Konflikts verschob Washington einen für nächste Woche geplanten Test einer Interkontinentalrakete. Damit sollten mögliche Missverständnisse vermieden werden, sagte ein hoher Beamter des US-Verteidigungsministeriums nach Angaben des US-Senders CNN. Der Start der Rakete „Minuteman III“ war ursprünglich für Dienstag von der US-Luftwaffenbasis Vandenberg (Kalifornien) geplant.
Südkorea drohte dem kommunistischen Regime in Pjöngjang derweil im Falle eines Angriffs mit schwerer Vergeltung. China zeigte sich „ernsthaft besorgt“ über die jüngste Eskalation der Korea-Krise und forderte alle Beteiligten zum Dialog auf. Und Japan rüstet sich für den möglichen Start einer Mittelstreckenrakete in Nordkorea – mit der Option, diese abzufangen, sollte sie in Richtung Japan fliegen. Die Schweiz bot sich bereits als Gastgeber für Verhandlungen der Konfliktparteien an.
Obwohl Nordkorea Ende vergangener Woche die Botschafter mehrerer Länder vor möglichen Gefahren eines Bleibens in Pjöngjang gewarnt und aufgefordert hatte, das Land zu verlassen, bleiben die Diplomaten und ihre Mitarbeiter vorerst vor Ort. „Die Arbeitsfähigkeit der Botschaft wird bis auf weiteres aufrechterhalten“, erklärte zum Beispiel das Außenamt in Berlin. Es riet allerdings von „nicht notwendigen Reisen nach Nordkorea“ ab. Auch ausländischen Hilfsorganisationen wurde nahegelegt, das Land zu verlassen, wie der zuständige Programmmanager der Welthungerhilfe, Gerhard Uhrmacher, sagte. Seine Organisation habe daraufhin die Projektarbeit eingeschränkt.