Die Nationalhymne dröhnt aus den Lautsprechern, die der Revolutionsrat im Zentrum von Havanna aufgestellt hat. Der Andrang zum „Akt der revolutionären Bekräftigung“ ist größer als sonst bei Parteiversammlungen. Alle lauschen den sozialistischen Parolen, die ein Offizier ins Mikrofon brüllt und mit den Worten „Viva Raúl!“ beendet. Wenige Tage zuvor hat Fidel Castro aus gesundheitlichen Gründen die Amtsgeschäfte seinem jüngeren Bruder Raúl übertragen. Wegen akuter Darmblutungen habe der Comandante sich einem komplizierten chirurgischen Eingriff unterziehen müssen und sei für einige Wochen außer Gefecht, heißt es in der im Staatsfernsehen verlesenen Mitteilung – und die ganze Welt spekuliert, ob der Revolutionsführer wohl noch am Leben ist.
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