Trotz fallender Pegelstände bleibt die Lage an vielen Orten im Hochwassergebiet angespannt. Um den Deichbruch bei Fischbeck in Sachsen-Anhalt so gut wie möglich abzudichten, versenkte die Bundeswehr am Montag Betonröhren, wie der Krisenstab der Landesregierung mitteilte. Es solle so wenig Wasser wie möglich durch die Stelle fließen. Drei am Wochenende versenkte Lastkähne dichten den gebrochenen Deich bereits ab – am ursprünglich rund 90 Meter langen Deichbruch fließe nur noch auf sieben bis zehn Metern Breite Wasser durch, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs. Noch immer sind etwa 145 Quadratkilometer im Elbe-Havel-Winkel überflutet.
Der Bahnverkehr ist nach wie vor behindert. Zwar gab die Deutsche Bahn nach dem Hochwasser eine Regionalbahnstrecke in Sachsen-Anhalt wieder frei, Fernverkehrslinien und damit ICE-Züge zwischen Berlin und Hannover werden jedoch weiterhin umgeleitet. Reisende müssen Verspätungen in Kauf nehmen.
Derweil schwappte eine Welle der Solidarität durchs Land: Nach den heftigen Überschwemmungen in Sachsen-Anhalt spielen dort Musiker vielerorts Benefizkonzerte für die Betroffenen. Am Wochenende beim ARD-Spendenmarathon wurden Millionen gesammelt, allein bei „Günther Jauch“ am Sonntagabend kamen fast 8 000 000 Euro zusammen.
Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hält trotz der Hochwasserschäden in den Überflutungsgebieten an seiner Prognose fürs Konzernergebnis 2013 fest. Das Unternehmen bezifferte seinen Nettoschaden in ersten Schätzungen auf 100 bis 200 Millionen Euro. Exakte Zahlen gebe es erst, wenn die Pegelstände wieder normal seien.