zurück
Die Chronik 1914
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 24.01.2014 17:53 Uhr

28. Juni: Der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau werden in Sarajevo von dem serbischen Nationalisten Gavrilo Princip erschossen. 5. Juli: Der Kaiser des Deutschen Reichs, Wilhelm II., sichert Österreich-Ungarn „rückhaltlose Unterstützung“ im Konflikt mit Serbien zu. 28. Juli: Österreich-Ungarn erklärt Serbien den Krieg. Russland, seit Januar 1914 mit Serbien verbündet, verkündet am 30. Juli die Generalmobilmachung. 1. August: Das Deutsche Reich erklärt Russland den Krieg. Tags darauf starten die Deutschen den Westfeldzug mit dem Einmarsch in das neutrale Luxemburg, das Deutsche und das Osmanische Reich schließen einen Bündnisvertrag.

3. August: Deutsche Kriegserklärung an Frankreich. Einmarsch deutscher Truppen in Belgien. Der Bruch der Neutralität führt tags darauf zum Kriegseintritt Großbritanniens. Italien erkennt seine Bündnispflicht aus dem Dreibund mit Deutschland und Österreich-Ungarn nicht an und erklärt sich für neutral. 4. August: Trotz erheblicher Vorbehalte stimmt auch die SPD im Reichstag geschlossen für einen Kriegskredit. Sie verfolgt eine Politik des „Burgfriedens“.

17. August: Die russische Großoffensive gegen Ostpreußen beginnt. 23. August: Kriegserklärung Japans an das Deutsche Reich. 26. bis 30. August: In der Schlacht von Tannenberg wird die 2. Russische Armee vernichtend geschlagen. Im Westen bedrohen deutsche Truppen Paris. 6. bis 12. September: Das Scheitern in der Schlacht an der Marne bedeutet das Scheitern des Schlieffen-Plans. 20. Oktober: Beginn der ersten Flandern-Schlacht bei Ypern. 2. Dezember: Der Sozialdemokrat Karl Liebknecht stimmt im Reichstag als Einziger gegen die Kriegskredite.

1915

19. Januar: Zeppeline greifen zum ersten Mal Großbritannien an. 4. bis 22. Februar: Winterschlacht in Masuren: Die russischen Truppen räumen bis Ende Februar ganz Ostpreußen. 22. Februar: Beginn des U-Boot-Kriegs gegen Handelsschiffe als Vergeltung gegen die britische Blockade der deutschen Seehäfen. 22. April: Die Deutschen verwenden in der Schlacht bei Ypern erstmals Giftgas. 1. Mai: Die Mittelmächte starten an der Ostfront Angriffe, die am 5. August in der Einnahme Warschaus gipfeln. 7. Mai: Ein deutsches U-Boot versenkt den britischen Passagierdampfer „Lusi- tania“ mit 128 Amerikanern an Bord. 23. Mai: Italien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg. 9. Oktober: Die österreichisch-ungarische Armee erobert die serbische Hauptstadt Belgrad zurück. Bis Ende November besetzen deutsche, Österreich-ungarische und bulgarische Truppen ganz Serbien. 14. Oktober: Kriegseintritt Bulgariens aufseiten der Mittelmächte.

1916

1. Januar: Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gründen die „Gruppe Internationale“, aus der später der Spartakusbund entsteht. 21. Februar: Die Schlacht um Verdun beginnt. 9. März: Deutsche Kriegserklärung an Portugal. 31. Mai bis 1. Juni: Im Skagerak tobt zwischen der deutschen und der britischen Flotte die größte Seeschlacht der Geschichte. Sie endet unentschieden. 4. Juni: Die russische Armee unter General Alexej Brussilow beginnt die Offensive gegen die Deutschen. 29. August: Kaiser Wilhelm II. ernennt Paul von Hindenburg zum Chef des Generalstabs und Erich Ludendorff zum Generalquartiermeister. Ludendorffs Macht nimmt damit diktatorische Ausmaße an. 15. September: Die britische Armee setzt bei der Schlacht an der Somme in Frankreich erstmals Panzer ein. 11. Oktober: Das preußische Kriegsministerium lässt alle im Heer dienenden und alle ausgemusterten Juden erfassen wegen Vorwürfen rechter völkischer Verbände gegen die Kriegsdienstbereitschaft von Juden. 12. Dezember: Die Mittelmächte wenden sich mit einem Friedensangebot an den US-Präsidenten Woodrow Wilson. 30. Dezember: Die Entente weist die deutsche Friedensinitiative zurück.

1917

31. Januar: Das Deutsche Reich verkündet den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. 8. März: Mit einem Aufstand in Petrograd beginnt die russische Februarrevolution (nach dortigem Kalender), die zur Abdankung des Zaren Nikolai II. führt. 6. April: Die USA erklären Deutschland den Krieg. 7. Juli: Der bis dahin größte deutsche Luftangriff auf London fordert 54 Tote. 19. Juli: Der Deutsche Reichstag verabschiedet eine Friedensresolution. 2. bis 5. August: Friedensdemonstrationen von Matrosen in Wilhelmshaven, Meutereien in der deutschen Hochseeflotte. Die Anführer werden verhaftet. 2. September: Ultrarechte Kräfte gründen die „Vaterlandspartei“. Mit ihren aggressiven Parolen gegen einen „Verzichtfrieden“ und „Verrat“ legt sie die Grundlage für die Dolchstoßlegende. 7. November: Die Bolschewiki stürzen unter Führung Lenins die provisorische Regierung und formieren eine Republik, die sich auf Räte (Sowjets) stützt. 22. Dezember: In Brest-Litowsk beginnen Friedensverhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und der sowjetrussischen Regierung.

1918

8. Januar: US-Präsident Wilson verkündet seine „14 Punkte“. Er fordert „öffentlich abgeschlossene Friedensverträge“ und die „politische Unabhängigkeit und territoriale Unverletzbarkeit der kleinen wie der großen Staaten“. Das Deutsche Reich lehnt das Programm ab. 28. Januar: In Massenstreiks in mehreren deutschen Städten fordern Arbeiter Frieden und Wahlrechtsreformen. 3. März: Das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn und Sowjetrussland schließen einen Friedensvertrag. 21. März: Die Deutschen beginnen Großoffensiven im Westen. Kurzfristig bedrohen sie Paris, aber Anfang August bricht die Westfront zusammen. 3. Oktober: Kaiser Wilhelm II. ernennt den liberalen Befürworter einer Friedensregelung, Prinz Max von Baden, zum Reichskanzler. 29. Oktober: Einheiten der deutschen Hochseeflotte in Wilhelmshaven verweigern den Befehl, auszulaufen. 4. November: Aufständische Matrosen übernehmen die politische Macht in Kiel, Schiffe hissen die rote Fahne. 9. November: Wilhelm II. verzichtet auf den Thron und setzt sich einen Tag später in die Niederlande ab. Der rechte Sozialdemokrat Philipp Scheidemann ruft in Berlin die Republik aus. Zeitgleich proklamiert Karl Liebknecht die „Freie Sozialistische Republik“ nach dem Vorbild der „russischen Brüder“. 11. November: Staatssekretär Matthias Erzberger, ein liberaler Politiker der katholischen Zentrumspartei, unterzeichnet im französischen Compiegne für das Deutsche Reich das Waffenstillstandsabkommen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Evangelischer Pressedienst
Deutsches Reich
Erich Ludendorff
Generalmobilmachung
Karl Liebknecht
Kriegsbeginn
Matthias Erzberger
Nationalisten
Paul von Hindenburg
Rosa Luxemburg
SPD
Schlachten (Krieg)
Truppen
Wladimir I. Lenin
Woodrow Wilson
Zentrumspartei
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen