In die Polizei haben die Deutschen nach wie vor das meiste Vertrauen – doch die größten Zuwachsraten haben der Euro und die Bundesregierung. Innerhalb von zwei Jahren stieg der Anteil der Bürger, die der Gemeinschaftswährung vertrauen, um 19 Punkte auf 57 Prozent, wie die Marktforscher vom GfK-Verein am Dienstag in Nürnberg mitteilten. „Ein Grund für diese Steigerung dürfte die moderate Teuerungsrate sein, vor allem die momentan vergleichsweise stabilen Energiekosten“, erläuterte Geschäftsführer Raimund Wildner.
Die Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) legte der repräsentativen Umfrage zufolge um sechs Punkte auf 40 Prozent zu. Damit ist sie im Vergleich zu den Ordnungshütern aber immer noch weit im Rückstand: Der Polizei sprechen mit 80 Prozent aller Bürger nämlich exakt doppelt so viele das Vertrauen aus. Es folgen die Justiz (64 Prozent) und Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace, Amnesty International oder das Rote Kreuz (63 Prozent).
An vierter Stelle stehen in Deutschland Behörden (60 Prozent), dann kommen die Währung und die Bundeswehr (55 Prozent). Die Medien gewannen trotz aller Schelte als „Lügenpresse“ Vertrauen hinzu (plus vier Punkte auf 47 Prozent). Hinter der Regierung versammeln sich dann die Kirchen (35 Prozent), das Internet (31 Prozent) sowie große Konzerne (27 Prozent). Schlusslicht sind weiterhin die politischen Parteien. Ihnen schenken nur 19 Prozent der Deutschen Vertrauen – immerhin ist die Tendenz wieder steigend.
Im Vergleich zu den internationalen Durchschnittswerten sticht in Deutschland einiges heraus. So ist die Armee in den 26 untersuchten Ländern mit rund 80 Prozent am höchsten angesehen, gefolgt von der jeweiligen Währung, den Kirchen und den Gerichten.
Der Polizei sprechen im Schnitt gerade einmal gut die Hälfte der 29 000 Befragten das Vertrauen aus. Dafür werden Großkonzerne wesentlich besser bewertet als hierzulande, wie die alle zwei Jahre durchgeführte Umfrage ergab.