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Der Strippenzieher aus Prichsenstadt
Führender Koalitionär unter Helmut Kohl, Speerspitze der Opposition zu Zeiten Gerhard Schröders und Wirtschaftsminister unter Angela Merkel: Ein fränkischer Müllermeister hat die Politik der Bundesrepublik viele Jahre entscheidend mitgeprägt. Jetzt nimmt Michael Glos Abschied.
Der Strippenzieher aus Prichsenstadt
Das Gespräch führten Michael Czygan und Folker Quack
 |  aktualisiert: 23.08.2013 21:19 Uhr

Gar nicht so einfach, einen Interviewtermin mit Michael Glos zu vereinbaren. Berlin, Brünnau, München, Tokio . . . Der Mann ist auch jetzt, wo seine politische Karriere zu Ende geht, weithin gefragt. Gleich nach dem Gespräch mit dieser Zeitung geht's zum Flughafen nach Frankfurt. Zuvor blickt ein sehr entspannt wirkender Michael Glos auf die Jahrzehnte als Spitzenpolitiker in Bonn und Berlin zurück.

Frage: Herr Glos, Sie galten jahrelang als einer der mächtigsten Männer der deutschen Politik. Welche Bedeutung hat Macht für Sie?

Michael Glos: Macht ist ein Teil der Politik. Wenn Sie Vorstellungen und Ideen haben, die Sie umsetzen möchten, dann brauchen Sie auch Einfluss – dieses Wort ist mir lieber als Macht –, um durchzusetzen, was Sie sich vorstellen. Ich hatte die Gelegenheit dazu.

Warum tun sich Politiker eigentlich so schwer mit dem Wort Macht?

Glos: Das hat in Deutschland einen negativen Beigeschmack. Das kommt aus der Zeit, als Macht missbraucht worden ist, als Macht nicht demokratisch legitimiert war.

Befürchten Sie, in ein Loch zu fallen, wenn Sie künftig keine Macht oder keinen politischen Einfluss mehr haben?

Glos: Es war mein eigener Entschluss, mich aus der aktiven Politik zurückzuziehen. Ich konnte meinen Ausstieg selbst gestalten und habe auch künftig genug zu tun, so dass es mir vermutlich schwerfällt, meiner Frau gegenüber das Versprechen einzuhalten, mehr Zeit zu Hause zu verbringen.

Sie werden ihr künftig also nicht bei der Hausarbeit im Wege stehen?

Glos: Es fällt schon auf, wenn ich jetzt beim Frühstück mal den Tisch abräume. Ansonsten werde ich weiter meine zwei linken Hände vorschicken.

Was hat Sie denn bewogen, jetzt den Schritt zu gehen und aufzuhören? Sie sind erst 68. Der ehemalige Forschungsminister Heinz Riesenhuber tritt mit 77 Jahren noch einmal an.

Glos: Es ist besser, wenn man den Wechsel selbst einleitet, wenn es noch ein paar Menschen gibt, die ohne rot zu werden sagen: Schade. Mir ist bewusst, dass ich nicht jünger werde. Es gibt auch ein Leben nach der Politik. Ich habe meinen Entschluss die Verantwortlichen im Wahlkreis rechtzeitig wissen lassen, damit genügend Zeit blieb, die Nachfolge zu regeln. Bei mir gibt es dieses bäuerliche Denken nach dem Motto: Wie läuft der Hof weiter?

Sie haben im Parlament vier Bundeskanzler erlebt. Helmut Schmidt (SPD), Helmut Kohl (CDU), Gerhard Schröder (SPD) und Angela Merkel (CDU) sind unterschiedliche Persönlichkeiten. Wie sind Ihre Erfahrungen?

Glos: Im Nachhinein haben wir mit allen unseren Kanzlern Glück gehabt. Auch mit Gerhard Schröder. Er hat, was ich ihm nicht zugetraut hätte, eine wichtige Rolle in der Geschichte der Bundesrepublik gespielt, weil es ihm gelungen ist, die nötigen Reformen am Arbeitsmarkt durchzusetzen. Ein Teil unserer heutigen Wettbewerbsfähigkeit baut darauf, dass Schröder die Agenda 2010 umgesetzt hat. Schröder und ich sind ziemlich gleich alt. Menschlich haben wir uns eigentlich immer gut vertragen. Wenn wir uns heute begegnen, duzen wir uns.

Obwohl Sie einer seiner bedeutendsten Gegenspieler waren?

Glos: Ich habe versucht, in der Politik immer auch die Aufgabe auszufüllen, in die ich gewählt worden bin. In der Oppositionszeit habe ich daher auch durchaus harte Attacken geritten. Theo Waigel hatte in der Folge der 1998er Wahl – noch bevor er als Parteivorsitzender zurückgetreten ist – durchgesetzt, dass ich weiterhin Chef der Landesgruppe bleiben konnte. Er hat damals gesagt: Du musst jetzt mit dafür sorgen, dass die Oppositionszeit für CDU/CSU nicht allzu lang wird.

Aber die spannendste Zeit waren schon die Wende-Jahre unter Kohl?

Glos: Zur Zeit der Wiedervereinigung war ich noch nicht Landesgruppenvorsitzender. Da hat Wolfgang Bötsch in diesem Amt eine große Rolle gespielt. Ich wurde am 22. Januar 1993 zum Landesgruppenvorsitzenden gewählt. Aber auch als finanz- und steuerpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion saß ich nicht auf der Hinterbank. So konnte ich bei den Weichenstellungen zur Finanzierung der deutschen Wiedervereinigung mitwirken.

Wie haben Sie Helmut Kohl erlebt?

Glos: Ich habe ihn als durchsetzungsstarken Politiker, aber auch als Freund erlebt. Insbesondere auch als einen Freund Unterfrankens. Sein Vater stammt aus Greußenheim bei Würzburg und war später beim Finanzamt in Gerolzhofen. Kohls Regierungsstil war sehr patriarchalisch, vor allem in den letzten vier Jahren.

Und Angela Merkel?

Glos: Als starke und erfolgreiche Bundeskanzlerin. Obwohl sie die Bundestagswahl 2005 sehr viel knapper gewonnen hat, als wir uns das vorgestellt hatten. CDU und CSU hatten im Bundestag nur drei Sitze mehr als die SPD. Es wurde lange und intensiv verhandelt. Ich habe als Landesgruppenvorsitzender die Verhandlungen für die Bereiche Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik geführt. Mein Gegenüber bei den Sozialdemokraten war damals Frank-Walter-Steinmeier. Wir haben uns gut vertragen. Er sagte am Schluss der Verhandlungen: „Schade, Herr Glos, dass Sie nicht mein Kollege im Kabinett werden.“ Wenige Tage später kam es dann aber doch so. CSU-Vorsitzender Edmund Stoiber hatte sich im allerletzten Moment dafür entschieden, nicht Bundesminister in Berlin zu werden und lieber Bayerischer Ministerpräsident zu bleiben. Plötzlich war ich Bundesminister für Wirtschaft und Technologie.

War das der schwierigste Moment Ihrer Karriere?

Glos: Das Amt traf mich damals vollkommen überraschend. Wenn vorher mal von einem Ministeramt für mich die Rede war, dann vielleicht vom Verkehrs- oder Verteidigungsminister. In der Großen Koalition gab es allerdings für die CSU nur zwei Ministerämter und Stoiber war als Bundesminister für Wirtschaft und Technologie gesetzt. Zudem war ich bereits für die gesamte Legislaturperiode als Vorsitzender der CSU-Landesgruppe wiedergewählt.

Es gab keinen Plan B?

Glos: Für mich nicht. Ich war der erste Bundeswirtschaftsminister aus den Reihen der CSU in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ministeriumsmitarbeiter konnten sich nicht vorstellen, wie einer von der CSU aussieht. „Herr Glos, wo haben Sie Ihre Lederhose?“, wurde gefragt. Mit sehr großer Verwunderung habe ich festgestellt, dass es im Haus keine Erinnerung an meinen Vorgänger Ludwig Erhard gab, den Vater der sozialen Marktwirtschaft. Ich habe dafür gesorgt, dass eine Büste von ihm im Ministerium aufgestellt worden ist.

Sie standen schnell unter öffentlichem Druck.

Glos: Ja, mit den Wirtschaftsjournalisten bin ich schwer warm geworden. Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu den Politikberichterstattern in Bonn und Berlin. Aber die Wirtschaftsjournalisten sind eine eigene Kaste. Wir haben gefremdelt, denen konnte ich am Anfang nichts recht machen. Auch der „Spiegel“ hat mir nicht die üblichen 100 Tage Schonfrist gegeben. Mit der Zeit hat sich das aber alles normalisiert.

Da war der Spötter Glos plötzlich selbst viel Spott ausgesetzt. Vergeht einem da manchmal die Lust auf Politik?

Glos: Wer gerne austeilt, der muss auch einstecken können. Politik ist eben nicht jeden Tag vergnügungssteuerpflichtig. Man muss da eher an Max Weber denken, der gesagt hat, Politik ist das langsame Bohren harter Bretter mit Leidenschaft und Augenmaß.

An die Zeit als Landesgruppenvorsitzender erinnern Sie sich lieber als an die Jahre im Ministerium?

Glos: Beide Positionen lassen sich nur schwer miteinander vergleichen. Natürlich war das Amt des Wirtschaftsministers sehr spannend, insbesondere, nachdem ich mich eingearbeitet hatte. Ich habe mich intensiv um den Außenhandel gekümmert, wie es Wunsch der deutschen Exportwirtschaft war. Gerade in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, aber auch im asiatischen Raum, ist es von großer Bedeutung, dass eine Wirtschaftsdelegation von einem Minister angeführt wird. In meine Zeit als Bundeswirtschaftsminister fiel auch die EU-Ratspräsidentschaft. 2007 konnte ich eine Tagung aller Wirtschaftsminister der Europäischen Union nach Würzburg holen. Die Stadt hat sich damals sehr gastfreundlich präsentiert. Es gab sehr viel Zustimmung aller Beteiligten, obwohl im Vorfeld beanstandet worden war, dass ich keinen Tagungsort mit Flughafen ausgewählt hatte. Auch mit unserem hervorragenden Frankenwein konnte ich punkten.

In welcher Rolle hatten Sie mehr Einfluss?

Glos: Mehr direkten Einfluss auf die Bandbreite der Politik hatte ich sicher als Landesgruppenchef. Da ist man Generalist. Als Bundeswirtschaftsminister hatte ich fachbezogene Entscheidungen zu treffen. Für die Menschen an der Basis gilt dagegen ein Ministerposten als wichtiger. Als ich erstmals zum Landesgruppenvorsitzenden gewählt worden war, musste ich im Wahlkreis hören: „Herr Glos, grämen Sie sich nicht, Sie werden schon noch mal Staatssekretär.“ Das war gut gemeint.

Sie galten als Strippenzieher, der unter anderem die Kanzlerkandidatur von Edmund Stoiber eingefädelt hat. Wird der Begriff Ihnen gerecht?

Glos: Das Wort „Strippenzieher“ wird unterschiedlich ausgelegt. Negativ interpretiert, könnte man sagen: Der macht ja alles hinten herum. Ich sehe die Bezeichnung positiv: Ich konnte viele Weichen stellen, weil ich selbst nie eigene Eisen im Feuer hatte. Ich wollte Einfluss auf alle Grundsatzentscheidungen der deutschen Politik. 2002 war für mich klar, dass wir nur mit einem Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber eine Chance gegen den amtierenden Kanzler Gerhard Schröder haben. Deswegen habe ich für die Kandidatur Stoibers gekämpft und die Rechnung wäre ja auch beinahe aufgegangen. Ich gebe heute aber zu: Es ging mir auch darum, Angela Merkel zu schonen. Hätte Sie damals gegen Schröder verloren, wäre ihre Karriere vermutlich beendet gewesen. Die CDU hat nie Verlierer überleben lassen. Als Partei- und Fraktionsvorsitzende der CDU konnte sie aber auch nicht auf den Anspruch verzichten. Diese komplizierte Situation habe ich in Kreuth durch die Ausrufung des Kanzlerkandidaten Stoiber aufgelöst.

Die Bezeichnung „Mutti“ für Angela Merkel soll auch von Ihnen stammen.

Glos: Diese Behauptung habe ich schon öfter dementiert. Das ist im politisch-journalistischen Dialog entstanden. Damals hat ein Kollege von Ihnen gefragt: Was macht „Mutti“? Und ich habe geantwortet: „Da hast du jetzt einen schönen Namen ausgegraben.“ Also, der Alleinerfinder war ich sicher nicht.

Hat sie es Ihnen übel genommen?

Glos: Zumindest hat sie sich nicht darüber gefreut. Etwas lästern gehört bei mir eben auch dazu. Andere dürfen auch über mich lästern.

Und wie kam es zu dem Satz, Merkel sei die „geduldige Jägerin der balzenden Auerhähne“ in der CDU? Ein Kompliment, oder?

Glos: Als Chef der CSU-Landesgruppe und damit als ihr erster Stellvertreter in der Fraktion durfte ich bei der Feier ihres 50. Geburtstags reden. Ich habe unter anderem gesagt: „Sie setzt ihre Uneitelkeit als Waffe ein, insbesondere gegen eitle Männer. Sie weiß, Auerhähne schießt man dann, wenn sie balzen. Ihre Trophäenwand ist schon reich bestückt. Wenn ich mir die erste Reihe ansehe, wird noch mancher daran landen.“ Da haben ein paar noch gelacht, die es dann später selbst getroffen hat. Mein Ministerrücktritt allerdings hatte dagegen nichts mit meiner Bundeskanzlerin zu tun. Im Gegenteil, sie war vollkommen überrascht und versuchte, mich im Amt zu halten.

Der Rücktritt im Frühjahr 2009 kam für viele überraschend. War er wirklich unausweichlich?

Glos: Alle Entscheidungen zur Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise waren im Kabinett getroffen. Wenn ich vorher gegangen wäre, hätte es geheißen, ich laufe vor der Wirtschaftskrise davon. Natürlich wusste ich, dass es für mich eine veränderte Situation gab, weil ich Unterstützer von Erwin Huber und Günther Beckstein gewesen bin. Nun war Horst Seehofer, der als Ministerpräsident in seinem Kabinett alle über 60-Jährigen abgelöst hatte, mein Parteivorsitzender.

Sie spielen auf das Verhältnis zu Seehofer an. Passt da dieser Komparativ Feind, Erzfeind, Parteifreund?

Glos: Das ist natürlich übertrieben. Aber dass wir beide nie besondere Freunde waren, ist belegt. Das geht zurück auf die Zeit, als Seehofer als stellvertretender CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender für Gesundheit zuständig war. Mit seiner Ablehnung der CDU-Parteitagsbeschlüsse zur Reform der Krankenversicherung stand er konträr zur CDU-Partei- und CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Angela Merkel, die die sogenannte „Prämie“ wollte. Meine Überzeugung ist: Wenn CDU und CSU gut zusammenarbeiten, sind wir erfolgreich. Seehofer hat sich damals jedenfalls nicht ganz freiwillig aus der Fraktionsführung zurückgezogen.

Verändert Spitzenpolitik die Menschen? Sie haben mal im „Spiegel“ sehr offen darüber geredet, wie einsam sich ein Politiker in Berlin fühlen kann. Sie haben gesagt, Sie hätten Suizide erlebt, auch Abstürze in den Alkoholismus.

Glos: Das stimmt. Ich habe allerdings aus guten Gründen keine Namen genannt.

Sind Sie selbst gefährdet gewesen?

Glos: Wenn man ein halbes Leben ohne Familie in der Hauptstadt lebt, ist man natürlich anfällig dafür, Frust und Einsamkeit mit Alkohol zu bekämpfen. Ich habe mich an den Spruch gehalten: „Man trinkt den Wein nicht gern allein.“ In meiner Wohnung gab es keinen Alkohol.

Gibt es nicht doch auch Freundschaften in der Politik?

Glos: Ja, die gab und gibt es, auch über Parteigrenzen hinweg. Etwa mit Hermann Otto Solms von der FDP oder dem leider Ende letzten Jahres verstorbenen Peter Struck von der SPD: Aber es gibt sogar Freundschaften in der eigenen Partei. Beispielsweise bin ich heute noch eng mit Theo Waigel und Wolfgang Bötsch befreundet. Ich konnte viel dazu beitragen, dass Waigel nach dem Tod von Franz-Josef Strauß 1988 CSU-Vorsitzender wurde. Offensichtlich war ich damals schon Strippenzieher.

Sie sind bekannt gewesen für Ihre Spottlust. Ihr gelungenstes Bonmot?

Glos: Über meinen Spott – oder besser: meine Ironie – müssen andere urteilen. Ich neige auch zur Selbstironie; das ist etwas, was besonders schlecht verstanden wird.

Uns ist Ihr Auftritt in einer Talkshow in Erinnerung geblieben. Da hat ein Politiker in wohlgesetzten Worten erklärt, er wolle die Herzen der Wähler erobern. Da haben Sie trocken geantwortet: Mir reichen die Stimmen. Ist das typisch Glos?

Glos (lacht): Das hätte ich jetzt gar nicht mehr gewusst. Aber das passt.

Müssen Sie sich noch bei jemandem entschuldigen?

Glos: Bei Joschka Fischer habe ich mich entschuldigt, weil ich in einer Bundestagsdebatte gesagt habe: „Sie sind ein Zuhälter, wenn man so will.“ Es gab daraufhin einen Tumult im Plenum und ich bekam einen Ordnungsruf von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Man hatte in Berlin meine fränkische Ausdrucksweise nicht verstanden. Wenn ich gesagt hätte „Was Sie getan haben, könnte man auch als Zuhälterei bezeichnen“, wäre das okay gewesen. So war's auf gut Fränkisch auch gemeint. Das war in der Debatte um den hunderttausendfachen Visa-Missbrauch in Osteuropa, durch den auch die Prostitution in Deutschland gefördert wurde.

Welche Bedeutung hatte all die Jahre die Verwurzelung in der fränkischen Heimat?

Glos: Meine Heimat war für mich immer das sichere Fundament.

Bewahrt so eine Verwurzelung davor abzuheben?

Glos: Ganz sicher. In der Physik gilt: Bodenhaftung verhindert das Abheben.

In der Debatte um die Nebeneinkünfte von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kam heraus, dass Sie hinter Steinbrück Platz zwei in der Rangliste der Abgeordneten mit den höchsten Nebeneinkünften belegen. Es geht um mehr als eine halbe Million Euro. Haben Sie Mitleid mit Steinbrück, dass er sich so einer Diskussion stellen muss?

Glos: Mein Mitleid, dass er jetzt unbezahlt reden muss, hält sich in engen Grenzen. Die Rangliste der Nebeneinkünfte ist nicht belegt. Ich habe mich jedenfalls an die Regeln des Deutschen Bundestages gehalten.

Sie haben zuletzt Ihren Jagdschein gemacht. Was bietet die Jagd, was die Politik nicht hat?

Glos: Ich bin mehr draußen in der Natur und ich muss mehr Geduld üben. Die Jägerprüfung habe ich kurz nach dem Abschied aus dem Ministeramt gemacht. Damit wollte ich mir selbst beweisen, dass ich mich auch mit 65 Jahren noch in komplizierte, nicht-politische Themen einarbeiten kann. Jagen macht mir Freude, aber die ganz große Leidenschaft wird das nicht mehr.

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„Es fällt schon auf, wenn ich jetzt beim Frühstück mal den Tisch mit abräume.“
Michael Glos über Hausarbeit
„Erster Wahlgang“:  Michael Glos mit Gattin Ilse am 3. Oktober 1976 bei der Stimmabgabe in Brünnau.
Foto: MP | „Erster Wahlgang“: Michael Glos mit Gattin Ilse am 3. Oktober 1976 bei der Stimmabgabe in Brünnau.
 
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