Sicher ist sich Mohamed Baa nicht, wie er einen Militärschlag der USA in seiner Heimat Syrien finden soll: „Ich bin zum großen Teil dafür, aber auch skeptisch“, sagt der 26-Jährige aus Würzburg, dessen Eltern und Geschwister in Aleppo leben. Seit sechs Jahren studiert er in Deutschland. Jede Woche telefoniert er mit seiner Familie zu Hause.
Baa hofft darauf, dass mit dem US-Schlag langfristig wieder Ruhe in Syrien kommt. Trotzdem ist er sich bewusst: „Für die erste Zeit danach wird es für die Menschen schwieriger werden. Der Krieg wird sich zunächst vergrößern.“ Noch weniger Wasser für seine Familie und ihre Nachbarn, noch größere Lebensgefahr. Und noch mehr Flüchtlinge.
Alles sei besser als die jahrelangen Auseinandersetzungen. Baa hofft, dass der Konflikt zwischen Revolutionären und Regime durch einen gezielten Luftangriff auf Assads Soldaten ein Ende finden wird – und nach 40 Jahren Diktatur die Demokratie nach Syrien kommt. Die Sorge, radikal-islamische Gruppen könnten die Oberhand gewinnen, hält er für unbegründet: „Wenn die schwarze Seite weg ist, erwacht wieder das Volk.“ Text: jha