Trotz Konjunkturflaute erweist sich der deutsche Arbeitsmarkt weiterhin als robust – auch für die kommenden Monate rechnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit „einer soliden Entwicklung“. Im März hat dem Arbeitsmarkt allerdings der lang anhaltende Winter zugesetzt. Die Kälte verzögerte den Frühjahrsaufschwung und ließ die Zahl der Erwerbslosen deutlich schwächer sinken als in den Vorjahren, wie die BA am Donnerstag in Nürnberg berichtete.
Demnach verringerte sich die Zahl der Jobsucher zum Frühlingsbeginn lediglich um 58 000 auf 3 098 000. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen sogar um 70 000 an, wie BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise erläuterte. Die Arbeitslosenquote ging zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 7,3 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte sie 7,2 Prozent betragen.
Auf vielen Baustellen habe die Arbeit – anders als in den Vorjahren – bis Ende März geruht, erläuterte Weise. Auch in Gärtnereien, dem Landschaftsbau und der Landwirtschaft hat sich nach Experteneinschätzung der Saisonstart verschoben. Entsprechend hätten Bauunternehmen und Gartenbaubetriebe mit der Einstellung von Saisonkräften gezögert.
Vergleichsweise gelassen in Bezug auf den deutschen Arbeitsmarkt sieht BA-Chef Weise die Zypern-Finanzkrise. Zwar sei die Lage wegen Zypern etwas unsicherer geworden. Trotzdem gehe er nicht davon aus, dass die dadurch in vielen Chef-Etagen ausgelöste Verunsicherung auf den deutschen Arbeitsmarkt durchschlage.
Ungeachtet der wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückten Euro-Schuldenkrise hält die Bundesagentur weiter an der Prognose von 2,86 Millionen Arbeitslosen im Jahresschnitt 2013 fest; dies wären rund 40 000 Erwerbslose weniger als 2012.