Die im Sudan der Todesstrafe entgangene Christin Mariam Jahia Ibrahim Ischag ist nach Italien ausgereist. Die 27-Jährige flog am Donnerstag mit ihrem amerikanischen Ehemann und ihren beiden Kindern nach Rom. An Bord des Flugzeuges war auch der stellvertretende italienische Außenminister Lapo Pistelli, der Ischag zuvor in der sudanesischen Hauptstadt Khartum besucht hatte. Das Al-Hadsch-Jusif-Gericht in Khartum hatte Mitte Mai angeordnet, die junge Frau wegen Gotteslästerung und Abwendung von einer Religion (Apostasie) zu hängen. Wenige Wochen später brachte Ischag im Frauengefängnis eine Tochter zur Welt – ohne medizinische Hilfe und in Fußketten.
Ischag soll einige Tage in Italien bleiben, bevor sie weiter in die USA fliegt. Berichten zufolge könnte sie zuvor noch eine Audienz bei Papst Franziskus erhalten. Ein Berufungsgericht im Sudan hatte Ischag im Juni freigesprochen. Nur einen Tag später wurde sie jedoch am Flughafen erneut verhaftet, als sie das nordafrikanische Land verlassen wollte. Sie kam gegen Kaution frei und fand Zuflucht in der US-Botschaft.