Queen Elizabeth II. hat über das Nein der Schotten zur Unabhängigkeit „vor Vergnügen geschnurrt“. Diese Reaktion der Monarchin auf das Referendum gelangte der Öffentlichkeit durch eine Unachtsamkeit des britischen Regierungschefs David Cameron zu Ohren. Als er am Dienstag New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg vertraulich von dem Telefonat mit der Queen erzählte, hatte der Nachrichtensender Sky News ein Mikrofon in Hörweite. Dass sich die vermeintlich unparteiische Queen nach Katzenart über das gescheiterte Referendum freute, wird die Unabhängigkeitsverfechter in Edinburgh ärgern, sonst aber kaum Wellen schlagen. Vor Cameron sind indes schon viele andere Mächtige in eine Mikrofon-Falle getappt – oft ging es um deutlich brisantere Dinge.
Im Jahr 2000 flüsterte der damalige Gouverneur und spätere US-Präsident George W. Bush auf einer Wahlkampfveranstaltung seinem Mitstreiter Dick Cheney zu: „Da ist Adam Clymer, das Riesenarschloch von der 'New York Times'.“ Die Mikrofone waren an – und übertrugen die Rüpelei klar und deutlich. Sechs Jahre später ließ sich Bush am Rande des G-8-Gipfels in St. Petersburg dabei belauschen, wie er den Konflikt zwischen Israel und dem Libanon als „Scheiß“ bezeichnete.
Für den legendärsten Zwischenfall sorgte der frühere US-Präsident Ronald Reagan. Bei einem Mikrofontest vor einer seiner regelmäßigen Radioansprachen ließ er sich 1984 zu einem bizarren Scherz hinreißen. Die USA hätten die Sowjets gerade für „vogelfrei“ erklärt, sprach er laut und deutlich. „Wir beginnen in fünf Minuten mit der Bombardierung.“ Die Probeansage wurde zum Glück nicht live gesendet, sickerte aber später an die Öffentlichkeit durch.