zurück
BERLIN
Bundestag gedenkt des Überfalls auf Polen
Nach der Gedenkfeier: Der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski (Mitte), Bundespräsident Joachim Gauck (rechts) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) vor dem Bundestag in Berlin.
Foto: dpa | Nach der Gedenkfeier: Der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski (Mitte), Bundespräsident Joachim Gauck (rechts) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) vor dem Bundestag in Berlin.
reda
 |  aktualisiert: 24.05.2022 09:39 Uhr

(afp/KNA) Angesichts der gewachsenen Spannungen im Osten Europas hat Polens Staatspräsident Bronislaw Komorowski die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit seines Landes mit Deutschland hervorgehoben.

„Wir brauchen eine deutsch-polnische Verantwortungsgemeinschaft für die Zukunft Europas“, sagte Komorowski am Mittwoch im Bundestag in der Gedenkstunde 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs. Wenn Europa und der Westen an die universelle Bedeutung ihrer Werte glaubten, „dann müssen wir die Entschlossenheit aufbringen, diese Werte auch zu verteidigen“.

In Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete Komorowski die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen als „kopernikanische Wende“. „Dank Europa haben wir keinen Krieg mehr auf dem gesamten freien Kontinent.“ Auch Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) würdigte in der Feierstunde die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland. Die Gedenkfeier im Parlament erinnere „an den verheerendsten Krieg in der Geschichte, an einen von Deutschland mutwillig herbeigeführten Krieg“. Polen sei „das erste Opfer des Zweiten Weltkriegs“ geworden. Für die Deutschen bleibe der 1. September 1939 als Tag des Kriegsbeginns „ein Stück Geschichte, das nicht einfach Vergangenheit ist.“

Am frühen Morgen des 1. September 1939 hatte das deutsche Kriegsschiff „Schleswig-Holstein“ auf der Westerplatte, einer Halbinsel nördlich von Danzig, einen Posten der polnischen Armee beschossen. Es war der Beginn des blutigsten Krieges in der Geschichte der Menschheit, in dem etwa 60 Millionen Menschen ihr Leben verloren.

Komorowski gedachte des Leidens besonders seines Volkes sowie des Leids Hunderter Millionen anderer Opfer des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts. Umso größer sei die Bewunderung für jene Menschen, die sich um Versöhnung verdient gemacht hätten. Dabei erwähnte Komorowski die polnischen Bischöfe, die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, das Wirken von Altbundeskanzler Helmut Kohl und des Publizisten Wladyslaw Bartoszewski, den die Nazis in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert hatten.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bronisław Komorowski
Bundeskanzlerin Angela Merkel
CDU
Deutscher Bundestag
Helmut Kohl
Joachim Gauck
Norbert Lammert
Zweiter Weltkrieg (1939-1945)
Überfälle
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen