BERLIN
Bundesregierung bringt Anti-Doping-Gesetz auf den Weg
Der Bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU) begrüßt den Entwurf der Bundesregierung für ein Anti-Doping-Gesetz: "Bayern kämpft seit vielen Jahren für ein schärferes Dopingstrafrecht. Wir haben die Diskussion mit einer Vielzahl an Vorschlägen begleitet. Daher freue ich mich sehr, dass der Bund nun einen Entwurf für ein Anti-Doping-Gesetz vorlegt.
Er enthält viele der langjährigen bayerischen Forderungen", sagte der Aschaffenburger in einem Gespräch mit der Main-Post. Allerdings geht ihm die Vorlage aus Berlin noch nicht weit genug: "Aber ich sage auch: Jetzt müssen wir ein Gesamtpaket schnüren, das keine Lücken lässt! Ich sehe es sehr kritisch, dass der Entwurf für ein Anti-Doping-Gesetz weder eine für jedermann geltende uneingeschränkte Besitzstrafbarkeit enthält noch eine Kronzeugenregelung, um die Mauer des Schweigens aufzubrechen! Wir müssen aufpassen, dass wir im Kampf gegen den Dopingmittelhandel am Ende nicht wieder nur ein stumpfes Schwert haben! Und: In das Gesamtpaket gehört auch die schon lange fällige Schaffung von Straftatbeständen der Bestechlichkeit und Bestechung im Sport.
Korruption im Sport ist ebenfalls ein Anschlag gegen dessen Integrität!" Im Entwurf der Bundesregierung wird das Gesetz auf den Spitzensport begrenzt. Bausback hatte Anfang des Jahres einen eigenen Entwurf präsentiert und damit der Bundesregierung eine Diskussionsgrundlage geliefert. Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sagte gegenüber der Main-Post: "Wenn das Gesetz tatsächlich so umgesetzt werden sollte, wäre es ein Meilenstein." Der Entwurf zeige, "dass Doping tatsächlich ernsthaft bekämpft werden soll". Prokop, selbst Richter am Amtsgericht in Regensburg, gilt seit Jahren als Verfechter einer schärferen Gesetzgebung.
Eher diffus bewertet Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, das Papier. "Wir haben mit der Politik das gemeinsame Ziel vereinbart, die in der Praxis bereits sehr gute und intensive Zusammenarbeit von Sport und Staat für einen Sport ohne Manipulation auch gesetzlich noch klarer als bisher zu regeln", sagte er. Der DOSB hat sich bislang stets gegen ein Anti-Doping-Gesetz gestellt und hält die Sportgerichtsbarkeit mit Sperren als Strafen für ausreichend.
Kern des Entwurfs der Bundesregierung ist ein generelles Dopingverbot, bei Vergehen drohen den Sportlern Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. In der Vorlage ist auch die "uneingeschränkte Besitzstrafbarkeit" von Dopingmitteln enthalten - allerdings begrenzt auf den Spitzensport.
Der Würzburger Schwimm-Weltmeister Thomas Lurz bewertet den Vorschlag differenziert: „Ich begrüße das Gesetz“, sagte der Leistungssportler, „allerdings brauchen wir auch internationale Standards. Im Ausland lachen sie sich schlapp.“ Das Kontrollsystem sei in Deutschland schon sehr gut.
Lurz wird nach eigenen Angaben rund 20-mal im Jahr unangemeldet kontrolliert. „Ich glaube nicht, dass meine ausländischen Konkurrenten ähnlich oft getestet werden.“
Er enthält viele der langjährigen bayerischen Forderungen", sagte der Aschaffenburger in einem Gespräch mit der Main-Post. Allerdings geht ihm die Vorlage aus Berlin noch nicht weit genug: "Aber ich sage auch: Jetzt müssen wir ein Gesamtpaket schnüren, das keine Lücken lässt! Ich sehe es sehr kritisch, dass der Entwurf für ein Anti-Doping-Gesetz weder eine für jedermann geltende uneingeschränkte Besitzstrafbarkeit enthält noch eine Kronzeugenregelung, um die Mauer des Schweigens aufzubrechen! Wir müssen aufpassen, dass wir im Kampf gegen den Dopingmittelhandel am Ende nicht wieder nur ein stumpfes Schwert haben! Und: In das Gesamtpaket gehört auch die schon lange fällige Schaffung von Straftatbeständen der Bestechlichkeit und Bestechung im Sport.
Korruption im Sport ist ebenfalls ein Anschlag gegen dessen Integrität!" Im Entwurf der Bundesregierung wird das Gesetz auf den Spitzensport begrenzt. Bausback hatte Anfang des Jahres einen eigenen Entwurf präsentiert und damit der Bundesregierung eine Diskussionsgrundlage geliefert. Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sagte gegenüber der Main-Post: "Wenn das Gesetz tatsächlich so umgesetzt werden sollte, wäre es ein Meilenstein." Der Entwurf zeige, "dass Doping tatsächlich ernsthaft bekämpft werden soll". Prokop, selbst Richter am Amtsgericht in Regensburg, gilt seit Jahren als Verfechter einer schärferen Gesetzgebung.
Eher diffus bewertet Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, das Papier. "Wir haben mit der Politik das gemeinsame Ziel vereinbart, die in der Praxis bereits sehr gute und intensive Zusammenarbeit von Sport und Staat für einen Sport ohne Manipulation auch gesetzlich noch klarer als bisher zu regeln", sagte er. Der DOSB hat sich bislang stets gegen ein Anti-Doping-Gesetz gestellt und hält die Sportgerichtsbarkeit mit Sperren als Strafen für ausreichend.
Kern des Entwurfs der Bundesregierung ist ein generelles Dopingverbot, bei Vergehen drohen den Sportlern Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. In der Vorlage ist auch die "uneingeschränkte Besitzstrafbarkeit" von Dopingmitteln enthalten - allerdings begrenzt auf den Spitzensport.
Der Würzburger Schwimm-Weltmeister Thomas Lurz bewertet den Vorschlag differenziert: „Ich begrüße das Gesetz“, sagte der Leistungssportler, „allerdings brauchen wir auch internationale Standards. Im Ausland lachen sie sich schlapp.“ Das Kontrollsystem sei in Deutschland schon sehr gut.
Lurz wird nach eigenen Angaben rund 20-mal im Jahr unangemeldet kontrolliert. „Ich glaube nicht, dass meine ausländischen Konkurrenten ähnlich oft getestet werden.“
Themen & Autoren / Autorinnen