Extremisten haben vor der französischen Botschaft in Libyen eine Autobombe gezündet. Drei Menschen wurden durch die Explosion am Dienstag verletzt: zwei französische Wachleute und eine 18 Jahre alte Libyerin, die sich in einem benachbarten Haus aufhielt. Das berichtete die staatliche libysche Nachrichtenagentur Lana. Zu dem Sprengstoffanschlag, der neben der Botschaft noch weitere Gebäude und 30 Autos beschädigte, bekannte sich zunächst niemand.
Während der Revolution in Libyen gehörte Frankreich gemeinsam mit Großbritannien zu den international stärksten Unterstützern der Opposition gegen Diktator Muammar al-Gaddafi. Der Langzeitmachthaber wurde dann im Oktober 2011 gestürzt und von Rebellen getötet. Die libysche Übergangsregierung unter Ministerpräsident Ali Seidan verurteilte den Anschlag und erinnerte an die Hilfe, die Frankreich 2011 geleistet hatte. Sie versprach, alles zu tun, um die Schuldigen zu finden. Allerdings waren Ermittlungen nach früheren Anschlägen auf ausländische Einrichtungen in den vergangenen eineinhalb Jahren zum Teil im Sande verlaufen.
Frankreichs Präsident François Hollande verurteilte den Anschlag scharf. „Dieser Akt zielt über Frankreich hinaus auf alle Länder der internationalen Gemeinschaft, die sich im Kampf gegen den Terrorismus engagieren“, sagte Hollande nach Angaben des Elysée-Palastes in Paris. Wie Hollande kündigte auch Außenminister Laurent Fabius an, Frankreich werde mit den libyschen Behörden alle Anstrengungen unternehmen, um „Licht in die Umstände dieser abscheulichen Tat zu bringen und die Täter schnell zu finden“. Fabius reiste nach Tripoli, um sich dort direkt ein Bild von der Lage zu machen.