Bis zu 28 Millionen Smartphones hofft die Branche in diesem Jahr in Deutschland absetzen zu können – und damit nochmals knapp zwei Millionen mehr als im Rekordjahr 2015. Die wichtigsten Wochen stehen allerdings jetzt an. Denn in der Vorweihnachtszeit kaufen die Deutschen Technik immer noch am liebsten ein.
Deshalb haben sich alle namhaften Hersteller gerüstet und neue Modelle auf den Markt gebracht – mit einer unrühmlichen Ausnahme: Samsung stoppte das „Galaxy Note 7“, nachdem das Gerät wiederholt in Flammen aufgegangen war. Diese Lücke wollen die Mitbewerber jetzt natürlich füllen. Wir stellen die interessantesten Neuheiten vor.
Auch im zehnten Jahr ist das „iPhone“ von Apple so etwas wie das Maß der Dinge im Smartphone-Markt. Im September hat das Apple das „iPhone 7“ mit einem 4,7- und dem „iPhone 7 plus“ mit einem 5,5-Zoll-Bildschirm auf den Markt gebracht. Zudem zählt das „iPhone SE“ mit 4-Zoll-Bildschirm noch zu den aktuellen Modellen. Für manchen Anwender kommt kein anderes Smartphone in Betracht, denn das Betriebssystem iOS gibt es auf keinem anderen Smartphone als dem „iPhone“.
Die meisten anderen Geräte der Konkurrenz arbeiten mit Googles Android. Mit Preisen zwischen 479 und 1119 Euro sind die „iPhone“-Modelle alles andere als preiswert. Die eingesetzte Hardware zählt jedoch zum jeweils Besten: Dazu gehören die Prozessoren ebenso wie die Kameras, bei denen Apple nicht auf eine möglichst hohe Anzahl von Bildpunkten, sondern auf eine bestmögliche Bildqualität setzt. Eine Besonderheit des „iPhone 7 plus“ ist dabei, dass zwei Objektive eingebaut sind, die Weitwinkel- und Tele-Aufnahmen ohne digitales Zoom ermöglichen. Ein Hauptkritikpunkt an der neuen „iPhone“-Generation: Sie verfügt nicht mehr über einen Kopfhörer-Anschluss.
Zwar arbeiten die meisten Smartphones schon mit dem Google-Betriebssystem Android, doch sie stammen in der Regel von anderen Herstellern. Mit dem „Pixel“ hat Google jetzt ein eigenes Modell angekündigt, das sich anschickt, ein bedeutender Konkurrent des „iPhone“ zu werden. Innen wie außen gibt es manche Ähnlichkeit. So stehen auch hier zwei Bildschirm-Größen zur Auswahl: 5,0 und 5,5 Zoll.
Die eingebaute 12,3-Megapixel-Kamera ist besonders lichtstark. Der Akku verfügt über einen Schnelllade-Modus: Hängt das Gerät 15 Minuten am Stromnetz, ist es danach wieder sieben Stunden einsatzbereit. Mit Preisen zwischen 759 und 1011 Euro ist das „Pixel“ allerdings nur bedingt eine Alternative zum „iPhone“. Wer allerdings mit der neuesten Android-Version arbeiten und Soft- und Hardware gerne aus einer Hand haben möchte, liegt hier richtig.
Nach dem Produktionsende des „Galaxy Note 7“ ist das „Galaxy S7“ wieder Samsungs neuestes und zugleich leistungsstärkstes Smartphone, obgleich es schon seit einem halben Jahr auf dem Markt ist. Mit einem 5,1-Zoll-Bildschirm ist es so groß wie der Vorgänger S6. An dem kritisierten Experten und Nutzer zwei Rückschritte: Damals hatte sich Samsung von einer wasserdichten Bauweise und einem Speicherkarten-Schacht verabschiedet. Beides ist beim S7 wieder vorhanden. Zur Serienausstattung gehören nur 32 GByte Speicherplatz. Wer mehr will, muss mit einer Speicherkarte aufrüsten. Die Kamera arbeitet mit einer Auflösung von 12 Megapixel.
Sie ragt kaum aus dem Gehäuse heraus. Zudem gibt es gegen Aufpreis eine Virtual-Reality-Kamera, die Rundum-Aufnahmen macht. Im Innern des S7 werkelt ein Acht-Kern-Prozessor. Zudem kommt ein leistungsstarker Akku mit 300 Milliamperestunden zum Einsatz. Der Preis: rund 680 Euro.
Warum bei einem Smartphone für Komponenten bezahlen, die gar nicht gewünscht sind? Das haben sich die Entwickler des „Moto Z“ gesagt. Es ist nach der Übernahme von Motorola durch Lenovo die erste große Neuheit. Das Gerät bietet die Möglichkeit, einzelne Bestandteile wie eine verbesserte Kamera oder ein Soundmodul zu ergänzen. Dazu bietet Lenovo die so genannten „Moto Mods“ an. Kommen sie zum Einsatz, ist das „Moto Z“ allerdings weniger flach als ohne die Aufsätze. Da glänzt es nämlich mit einer Bauhöhe von nur fünf Millimetern. Auch das Lenovo-Gerät arbeitet auf Android-Basis. Ab 699 Euro ist es im Handel verfügbar. Der „Hasselblad“-Kamera-Aufsatz kostet stolze 300 Euro Aufpreis. Wer sich nicht schon beim Kauf festlegen kann oder will, wie er sein Smartphone künftig nutzt, sollte sich das „Moto Z“ durchaus einmal näher anschauen.
Zwischen Apple und Samsung als Smartphone-Anbieter aufzufallen – das versucht Sony mit immer neuen Modellen. Das „Xperia XZ“ ist aus Sicht des Herstellers das aktuelle „Flaggschiff“-Modell. Es löst in dieser Position überraschend schnell das erst im Frühjahr vorgestellte „Xperia X“ ab. Im Vergleich verfügt das neue Modell über eine verbesserte Kamera, einen optimierten Lade-Modus und ein wassergeschütztes Gehäuse. Mit dem „Snapdragon 820“ verfügt es über einen der derzeit schnellsten Smartphone-Prozessoren. Der Bildschirm misst 5,2 Zoll in der Diagonalen. Die Kamera ermöglicht erstmals 4K-Videoaufnahmen. Aufnahmebereit ist das Gerät bereits nach einer knappen Sekunde. Insbesondere Hobby-Fotografen könnten an dem Sony-Neuling Gefallen finden. Sie müssen dafür allerdings mindestens 699 Euro ausgeben.
Als preislich interessante Alternative bietet Huawei das „Nova plus“ an, das in diesen Tagen in den deutschen Handel kommt. Es verfügt über einen 5,5-Zoll-Bildschirm, dessen Auflösung mit 1920 mal 1080 Bildpunkten zu einer geringeren Pixel-Dichte als bei teuren Geräten führt. Dafür liegt aber auch der Preis mit 429 Euro deutlich unter dem der Konkurrenten. Der verbaute Vierkern-Prozessor ist zwar nicht der schnellste, dürfte aber den meisten Anwendern im Alltag mehr als ausreichen. Wer rasante Rennspiele auf dem Smartphone mag, liegt beim „Nova plus“ von Huawei allerdings falsch. Auch dieses Gerät arbeitet mit dem Android-Betriebssystem.
Wer sich am Discounter-Image des Aldi-Lieferanten Medion nicht stört, bekommt mit dem „X5520“ ein zeitgemäßes Smartphone mit einem außergewöhnlichen Preis-/Leistungsverhältnis.
Für knapp 300 Euro bietet der Neuling nämlich ab Werk 64 GByte Speicherkapazität, einen Acht-Kern-Prozessor, zwei Kameras mit 13 und 5 Megapixel Auflösung, das Android-Betriebssystem und die Möglichkeit, zwei SIM-Karten einzusetzen, so dass eine parallele Nutzung als privates und geschäftliches Smartphone möglich ist.