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MÜNCHEN
Bernie Ecclestone sagt aus
reda
 |  aktualisiert: 15.07.2014 21:47 Uhr

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat seine dubiose Millionenzahlung an den ehemaligen Bankvorstand Gerhard Gribkowsky mit seiner Angst vor der Armut begründet. Gribkowsky habe Andeutungen gemacht, die für ihn eine milliardenschwere Steuernachzahlung zur Folge gehabt haben könnten, sagte der 83-Jährige im Bestechungsprozess vor dem Landgericht München. „Ich hätte nicht annähernd das Geld gehabt, um die Steuerforderung von zwei Milliarden Pfund zu begleichen. Ich wäre dann im Alter von 76 Jahren bankrott gewesen und ohne eine Armbanduhr.“ Ecclestone äußerte sich damit erstmals persönlich in dem Prozess zu den Vorwürfen der Anklage.

Bislang hatte der Brite vor Gericht nur eine schriftliche Erklärung abgegeben, die er vorlesen ließ. Am 18. Verhandlungstag schilderte er in eigenen Worten, wie es zu der Geldzahlung an Gribkowsky kam. Der Banker hatte die Aufgabe, die Formel-1-Mehrheit der Bayerischen Landesbank zu verkaufen und traf dabei immer wieder auf Ecclestone. Gribkowsky habe davon gesprochen, ins Immobiliengeschäft einzusteigen, erzählte Ecclestone. „Dann fing er damit an, ich könne sein Partner sein in einem Immobiliengeschäft oder ihm Geld leihen.“

Aber Gribkowsky soll einen Schritt weitergegangen sein und darauf angespielt haben, dass Ecclestone immer noch mit seiner Familienstiftung Bambino verbunden sei, was steuerliche Konsequenzen hätte haben können. „Da bin ich dann etwas nervös geworden.“ Sein Rechtsberater Stephen Mullens habe ihm geraten: „Du musst den Kerl loswerden. Zahl ihn aus“, erinnerte sich der Angeklagte. „Und deshalb fragte ich Gribkowsky: Wie viel brauchst Du denn? Übertreib's aber nicht. Würden 50 Millionen Dir helfen, das alles zu tun, was du tun willst? Das sagte ich in der Hoffnung, dass es ihn stillhalten würde.“

Die Staatsanwälte gehen davon aus, dass er Gribkowsky mit dem Geld bestechen wollte, um Einfluss auf die Auswahl des Käufers für die Formel 1 zu nehmen. Das Geld für Gribkowsky holte sich Ecclestone weitgehend von der BayernLB zurück und ließ sich eine Beraterprovision von 41 Millionen Dollar für seine Vermittlerarbeit auszahlen.

 
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