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Berlusconi muss wieder vor Gericht
Von unserem Korrespondenten Julius Müller-Meiningen
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:26 Uhr

Schon gegen Ende der Regierung von Premier Romano Prodi war in italienischen Medien von einer sogenannten Einkaufskampagne unter italienischen Politikern die Rede. Bislang handelte es sich dabei aber nur um ein Gerücht. Jetzt wird die Bestechungsaffäre um Ex-Premier Silvio Berlusconi auch vor Gericht verhandelt. Der 77 Jahre alte Milliardär muss sich von kommendem Februar an in Neapel wegen Korruption verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft Berlusconi vor, mindestens einen Senatoren aus dem damaligen Regierungslager bestochen zu haben, um die Regierung Prodi zu Fall zu bringen.

Seit Monaten kooperiert der ehemalige Senator Sergio De Gregorio mit der italienischen Justiz. Er sagte den Staatsanwälten, Berlusconi habe ihm in mehreren Raten insgesamt drei Millionen Euro zukommen lassen und so dazu gebracht, das politische Lager zu wechseln. De Gregorio, der 2006 in den Reihen der Legalitäts-Partei „Italien der Werte“ in den italienischen Senat gewählt wurde, lief ein Jahr später in das Berlusconi-Lager über. Am 28. Januar 2008 stürzte die Regierung von Berlusconis damaligem politischen Gegenspieler Prodi. Sieben Senatoren hatten ihm die Stimme verweigert. Darunter war auch De Gregorio, der für sich mit der Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von 20 Monaten aushandelte.

„Ich habe mich damals absolut falsch verhalten“, sagte De Gregorio am Mittwoch. Er forderte Berlusconi zum Rücktritt auf. „Er soll sich zurückziehen und das Land endlich von sich befreien“, sagte De Gregorio. Zusammen mit Berlusconi ist auch der Geschäftsmann Valter Lavitola angeklagt, der die „Operation Freiheit“ für den Ex-Ministerpräsidenten koordiniert haben soll.

 
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