Er widersprach aber der Darstellung des Hamburger Nachrichtenmagazins „Spiegel“, demzufolge die Bahn mit Daten ihrer Kunden Geld verdienen wolle. Nach Angaben des „Spiegel“ lässt sich die Bahn seit einigen Wochen neue Vertragsbedingungen von Vielfahrern mit Bahn-Card bestätigen, die auch Bahn-Bonus-Kunden seien, berichtete der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.
Künftig sollten diese auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Werbeangebote erhalten, etwa von Kooperationspartnern wie Banken, Versicherungen oder Fastfood-Ketten. Der Preis der Fahrkarte werde ebenso gespeichert wie der Abgangs- und Zielbahnhof, die Wagenklasse und die Verkaufsstelle.
Nach Angaben des Bahnsprechers wurde das Bonus-Programm tatsächlich vom Bahn-Card-Programm getrennt und stellt nunmehr ein „eigenständiges Kundenbindungsprogramm“ dar. Kunden müssten jetzt also zwei Verträge abschließen und in die neuen Bahn-Bonus-Bedingungen gesondert einwilligen. Diese beinhalteten auch die Nutzung der Kundendaten zu Marketingzwecken. „Kundendaten werden jedoch weder an Kooperationspartner von bahn.bonus noch an Dritte weitergegeben oder verkauft“, erklärte der Sprecher.
Datenschützer äußerten sich skeptisch über die Pläne. „Hier scheint die Bahn ihre Interessen über die schutzwürdigen Interessen ihrer Kunden zu stellen“, sagte der für die Bahn zuständige Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix. Er prüft derzeit den Vorgang. Der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert sagte dem „Spiegel“, die Bahn werde sich mit dem Projekt „eine blutige Nase holen“.