Risse an den Tragflächen mehrerer Airbus A380 kommen den Flugzeughersteller teuer zu stehen: Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ordnete am Mittwoch eine Sicherheitsüberprüfung für alle bislang in Dienst gestellten Riesenflieger an. Eigentlich sollten nur die 20 Maschinen zur Zwangskontrolle, die höheren Belastungen ausgesetzt waren und schon mindestens 1300 Flüge absolviert hatten. Die übrigen der derzeit 68 eingesetzten A380 müssen nun aber auch kontrolliert werden.
Airbus betonte, dass die Risse keine Sicherheitsgefahr darstellten. Dass die Anweisung ausgeweitet werden würde, sei erwartet worden. Dies stehe nicht in Zusammenhang mit den bekannt gewordenen Haarrissen an einer Qantas-Maschine. Airbus wollte sich am Mittwoch nicht zu den Kosten der Reparaturarbeiten äußern. Sie werden von dem Hersteller komplett übernommen.
Material- und Fertigungsfehler
Hintergrund der EASA-Anordnung ist der Fund von Rissen in mehreren A380-Flugzeugen. „Wenn der Mangel nicht entdeckt und behoben wird, kann er möglicherweise die Stabilität des Flugzeugs beeinträchtigen“, hatte die Aufsichtsbehörde Ende Januar mitgeteilt. Laut Hersteller Airbus sind Material- und Fertigungsfehler Ursache der Risse.
Für Schlagzeilen hatten die Probleme vor allem deswegen gesorgt, weil die ersten Risse an der Maschine entdeckt wurden, die im November 2010 einen schweren Triebwerksschaden hatte. Zunächst war von einem Zusammenhang ausgegangen worden. Beim Qantas-Flug QF32 war kurz nach dem Start in Singapur in einem Triebwerk Öl ausgelaufen und in Brand geraten. Teile stürzten zu Boden. Die Piloten schafften eine Notlandung, die 469 Menschen an Bord kamen mit dem Schrecken davon.