Sie vertreten fast zwei Drittel der Weltbevölkerung – und entsprechend groß ist der Aufwand bei den jährlichen Treffen der großen Industrie- und Schwellenländer. In Hamburg dabei sind diesmal:
: Die Erfahrenste. Nach den G-7-Treffen in Heiligendamm 2007 und Elmau 2015 ist die Kanzlerin in Hamburg zum dritten Mal Gastgeberin eines Gipfels.
: Der Unberechenbare. Seine Großeltern stammen aus der Pfalz. Nun kommt er zum ersten mal als US-Präsident nach Deutschland. Hat der Kanzlerin früh seine Unterstützung versprochen. Konkreter wurde er allerdings nicht.
: Der Mächtige. Frieden in der Ukraine oder in Syrien wird es nur mit dem russischen Präsidenten geben. Trifft in Hamburg zum ersten mal auf Trump. Könnte das Ende einer Eiszeit sein oder der Anfang einer neuen.
: Der Neuling. kaum im Amt, schon ein Held. Der neue französische Präsident ist bisher vor allem eines: ein Versprechen auf ein neues Miteinander in Europa. Ob er es einlöst? Die Runde der 20 ist seine Gipfelpremiere.
: Die Angeschlagene. Der Brexit, eine verpatzte Wahl, innerparteilicher Zoff: Die britische Premierministerin ist schon mit kleineren Sorgen zu internationalen Gipfeln gefahren. Ist sie nächstes Jahr noch dabei? Fraglich.
: Die Übergangslösung. In Italien noch nicht wirklich etabliert, aber durch die Flüchtlingskrise mit einem Berg an Problemen konfrontiert. Der Ministerpräsident aus Rom wird vor allem beim Thema Migration mitreden.
: Der Ehrgeizige. Wirtschaftlich ist China längst eine Weltmacht. Politisch kämpft der Staats- und Parteichef noch um mehr Einfluss. Klingt im Ausland gelegentlich als sei er unter die Klimaforscher gegangen, lässt zuhause aber 700 neue Kohlekraftwerke bauen.
: Der Störenfried. Wo der türkische Präsident auftritt, ist Ärger programmiert. Er wollte am Rande des Gipfels noch Tausende von Deutschtürken mit einer seiner gefürchteten Reden missionieren. Das wurde ihm verboten. Aber hält er sich auch daran?
: Der Konservative. Wie die deutsche Kanzlerin gehört der japanische Premier seit gefühlten Jahrzehnten zum Gipfel-Establishment. Könnte mit einem Freihandelsabkommen mit der EU im Gepäck nach Tokio zurückkehren.
: Der Smarte. Redegewandt, telegen, jung: Der Sohn des früheren Premiers Pierre Trudeau ist der kanadische Macron, Eingelöst hat er die vielen Vorschusslorbeeren noch nicht. Zuhause lässt die Euphorie schon nach.
: Der Weltrekordler. 26 Jahre ohne Rezession: das macht den Australiern so schnell keiner nach. Trotzdem wird ihr Premier, ein früherer Investmentbanker, vermutlich nur zu denen gehören, die auch dabei waren.
: Der Ersatz. Eigentlich sollte, mit großem Gefolge, König Salman höchstselbst kommen. Der aber ist krank und hat mit der Katar-Krise zuhause überdies jede Menge Stress. Deshalb schickt er seinen Finanzminister.
Der Beunruhigte. Die Krise um Nordkorea spitzt sich zu – und der südkoreanische Präsident fliegt nach Hamburg. Auch er ist neu in der Runde, könnte im Lichte der Ereignisse aber zu einem gefragten Gesprächspartner werden. Wie tief sitzt die Angst in Korea?
: Der Gefragte. Zuhause, in Argentinien, kämpft der Präsident gegen die hohe Inflation. Bei Investoren aus anderen Ländern aber wird das frühere Agrarland immer beliebter – auch dank Macris Politik der offenen Märkte.
: Der Gestählte. Mexikos Staatschef kennt US-Präsident Donald Trump vermutlich besser als die meisten anderen Gipfelgäste. Der Streit um die Mauer an der Grenze zu Mexiko belastet das Klima zwischen den Nachbarländern schwer.
: Der Unvermeidliche. Immer dabei, nie groß aufgefallen. Zuhause mit Korruptionsvorwürfen und einer Arbeitslosenquote von 26 Prozent konfrontiert, muss Südafrikas Präsident sich in Hamburg wie in einem Sanatorium fühlen.
: Der Unterschätzte. Bald wird sein Land China als bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst haben. Mit einer zurückhaltenden, aber zielstrebigen Außenpolitik hat sich Indiens Ministerpräsident viel Respekt erarbeitet.
: Der Unbekannteste. Joko wer? Indonesien ist eine der größten Demokratien der Welt und das Land, in dem die meisten Muslime leben. Aber wer kennt schon den Präsidenten, einen studierten Forstwirt? Spitzname: Jokowi.
: Der Sprunghafte. Erst hat er abgesagt und dann wieder zugesagt. Dem brasilianischen Präsidenten droht nach einem Korruptionsskandal die Amtsenthebung. Ob er deshalb noch einmal Gipfelluft schnuppern will?
: Der Europäer. Als Präsident der EU-Kommission vertritt der Luxemburger kein Land, sondern eine Staatengemeinschaft. Entsprechend groß ist sein Selbstbewusstsein. Mit dabei hat er auch Ratspräsident Donald Tusk.