zurück
BERLIN
„Armstrong hat Angst“
(dpa
 |  aktualisiert: 24.08.2012 19:33 Uhr

Lance Armstrong will sich nicht mehr gegen die Doping-Vorwürfe wehren. Aber was heißt das? Fragen und Antworten.

Welchen Vorteil hat Armstrong davon, sich nicht mehr den Anschuldigungen stellen zu wollen?

„Er hat einfach vor den Zeugenaussagen Angst“, meint der deutsche Anti-Doping-Experte Fritz Sörgel. Ein öffentliches Dopingverfahren gegen Armstrong schien kaum mehr vermeidbar aus seiner Sicht, nachdem der Ex-Radprofi am Montag vor einem Gericht in seiner Heimat Austin mit einer Klage gescheitert war. In einem Prozess könnten ihm möglicherweise Falschaussagen nachgewiesen werden. Der Verzicht auf ein Verfahren kann hingegen als Schuldeingeständnis gewertet werden.

Welche Rolle spielt der Radsport-Weltverband UCI im Fall Armstrong?

Die UCI ermittelte weder unter dem aktuellen Chef Pat McQuaid noch dessen Vorgänger Hein Verbruggen jemals gegen Armstrong. Der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA warf die UCI zudem jüngst vor, die insgesamt sechs Angeklagten, darunter Armstrong, vorzuverurteilen. Nur sie könne einen ordnungsgemäßen Ablauf garantieren, hatte die UCI behauptet und die Übergabe des Falls an den Verband eingefordert.

Droht Armstrong die Aberkennung seiner sieben Tour-de-France-Titel?

Das ist nach aktuellem Stand nicht auszuschließen. Die USADA strich am Freitag alle Resultate seit 1998. Die Hoheit über eine Aberkennung der Tour-Siege liegt aber nicht bei der USADA, sondern wohl bei der UCI, das zeigte der Fall Bjarne Riis. Nach seinem Doping-Geständnis im Jahr 2007 hatte der Tour-Organisator dem Dänen den Triumph von 1996 aberkannt. Daraufhin intervenierte die UCI und machte die Verjährungsregel von acht Jahren geltend.

Können sich Jan Ullrich (2000, 2001 und 2003 Zweiter hinter Armstrong) und Andreas Klöden (2004 Zweiter) Hoffnungen auf nachträgliche Tour-Ehren machen?

Das hängt zuerst von der Entscheidung ab, ob und welche Tour-Siege Armstrong aberkannt werden. Theoretisch dürften die Chancen auf einAufrücken von Ullrich und Klöden vorhanden sein. Allerdings: Gegen beide wurde staatsanwaltschaftlich wegen Dopings ermittelt. Die drohenden Verfahren fanden nicht statt, weil beide Profis eine Geldsumme für wohltätige Zwecke gestiftet hatten.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Andreas Klöden
Bjarne Riis
Doping
Jan Ullrich
Lance Armstrong
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen