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BERLIN
Appell von Transparency: „Geldwäsche schärfer verfolgen“
reda
 |  aktualisiert: 03.12.2014 22:31 Uhr

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat Deutschland zu einem härteren Vorgehen gegen Geldwäsche aufgefordert. Bei der Umsetzung der internationalen Anti-Geldwäschestandards belege die Bundesrepublik nur Platz 28 in der Rangfolge der 34 OECD-Staaten, sagte die Transparency-Vorsitzende Edda Müller bei der Vorstellung des sogenannten Korruptionswahrnehmungsindexes am Mittwoch in Berlin.

Besonders im nichtfinanziellen Sektor wie bei Käufen von Immobilien, Luxusgütern oder dem Betreiben von Spielhallen müsse die Geldwäscheaufsicht in Deutschland verbessert werden. 99 Prozent aller Verdachtsmeldungen auf Geldwäsche kämen derzeit aus dem Finanzsektor, nur ein Prozent aus anderen Wirtschaftszweigen, sagte Müller. Problematisch seien dabei auch die Verschwiegenheitsprivilegien bestimmter Berufsgruppen wie beispielsweise Notare und Wirtschaftsprüfer. Diese hebelten die Meldepflicht für Geldwäsche aus und müssten in einer Novellierung des Geldwäschegesetzes aufgehoben werden, forderte Müller.

Defizite sieht Transparency in Deutschland auch beim Thema Eigengeldwäsche. Als Eigengeldwäsche wird bezeichnet, wenn ein Täter den kriminellen Hintergrund von Vermögensgegenständen durch eigenes Tun verschleiert. Da man in Deutschland für dieselbe Sache nicht zwei Mal belangt werden darf, würden Täter zwar für die kriminelle Handlung bestraft, das gleichzeitige Geldwäschedelikt bleibe aber ungesühnt, sagte Müller. Ein großes Problem sei zudem, in Deutschland gelagertes Geld beispielsweise von gestürzten Potentaten aufzuspüren und an die jeweiligen Länder zurückzuführen.

 
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