Deutschlands Apotheker sollen ab 2013 mehr Geld erhalten: Unterm Strich sind es nach den Vorstellungen von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) etwa 190 Millionen Euro. Dies geht aus einem Referentenentwurf zur Änderung der Arzneimittelpreisverordnung vor. Vorgesehen ist, den Zuschlag auf den Packungspreis um 25 Cent oder drei Prozent auf 8,35 Euro zu erhöhen. Den Apothekern reicht das nicht aus.
Aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß es dazu, es handele sich „um einen ausgewogenen Entwurf“. Dies zeige schon die unterschiedliche Bewertung durch Apothekerverband und Krankenkassen. Der mit dem Bundesgesundheitsministerium einvernehmlich erarbeitete Vorschlag wird derzeit mit den anderen Ressorts abgestimmt. Es handelt sich um die erste Anhebung der Vergütung seit 2004.
Die Apotheker hatten eine Anhebung des Zuschlags auf 9,14 Euro verlangt. Sie kritisierten den Vorschlag aus dem Hause Rösler scharf: „Das sind 25 Cent Erhöhung pro abgegebene Packung nach neun Jahren ohne Anpassung – da kann das letzte Wort noch nicht gesprochen sein“, so der Präsident der Apothekervereinigung Abda, Heinz-Günter Wolf.
Bei den Krankenkassen hieß es dagegen, man warte gespannt auf eine stichhaltige Begründung für die Mehrausgaben. „Bisher konnten die Apotheker zu Umsatz, Gewinn und Betriebskosten keine belastbaren Daten vorlegen“, sagte eine Sprecherin des Spitzenverbands.
Die Apothekervergütung setzt sich aus einem Zuschlag von drei Prozent auf den Einkaufspreis des Medikaments und dem Zuschlag von derzeit noch 8,10 Euro je Packung zusammen. Diese Kosten tragen die Versicherungen. Patienten müssen unabhängig davon noch Zuzahlungen bis zu zehn Euro leisten.