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KABUL
Afghanen wählen trotz Drohungen
reda
 |  aktualisiert: 06.04.2014 17:41 Uhr

Millionen Afghanen haben den Drohungen der Taliban getrotzt und bei der historischen Präsidentenwahl einen Nachfolger von Amtsinhaber Hamid Karsai bestimmt. Mit der Wahl bereiteten sie der ersten demokratischen Machtübergabe in der Geschichte Afghanistans den Weg. Zwar kam es zu tödlichen Anschlägen der Taliban. Die von den Aufständischen angedrohte Welle von Angriffen auf Wahllokale blieb aber aus. Die Abstimmung am Samstag verlief besser als erwartet und wurde international gelobt.

Erste offizielle vorläufige Teilergebnisse werden erst in den kommenden Tagen erwartet. Das Endergebnis will die Wahlkommission (IEC) am 14. Mai verkünden. Sollte kein Bewerber eine absolute Mehrheit erhalten, ist für den 28. Mai eine Stichwahl vorgesehen. Nach Schätzungen der IEC beteiligten sich rund sieben Millionen der mehr als zwölf Millionen Wahlberechtigten an der Abstimmung. Bei der Wahl 2009 waren 5,8 Millionen Stimmen abgegeben worden, von denen 1,2 Millionen wegen Betrugs für ungültig erklärt wurden. Bei der Wahlbeschwerdekommission (ECC) gingen am Wahltag nach Angaben eines Sprechers 162 dokumentierte Beanstandungen wegen Betrugs oder anderer Unregelmäßigkeiten ein.

Karsai, der seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 regiert, durfte nach der Verfassung nicht erneut antreten. Acht Kandidaten bewarben sich um seine Nachfolge. Als Favoriten gelten die früheren Außenminister Abdullah Abdullah und Salmai Rassul sowie Ex-Finanzminister Ashraf Ghani. Afghanische Wahlbeobachter stellten der Wahl nach einer vorläufigen Bewertung ein zufriedenstellendes Zeugnis aus.

 
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