Die Euro-Schuldenkrise hat nach Darstellung der Welthungerhilfe bisher noch nicht die Spendenbereitschaft der Deutschen beeinträchtigt. „Im Moment gibt es noch keine unmittelbaren Auswirkungen. Aber das könnte sich sehr schnell ändern“, warnte die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann.
Es bestehe auch die Gefahr, dass weniger Haushaltsmittel für die Entwicklungszusammenarbeit bereitstünden. „Das wäre eine Katastrophe“, warnte Dieckmann. Schon jetzt würden internationale Vorgaben nicht eingehalten. „Wir brauchen eine zuverlässige Finanzierung.“ Die steigenden Rettungsmilliarden für die Eurozone und Geld für Entwicklung sollten aber nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Dieckmann warnte zugleich vor nachlassender Unterstützung der afrikanischen Sahel-Zone. „Es gibt keinen Grund zur Entwarnung.“ Acht Millionen Menschen in der Region seien aufgrund von Trockenheit, Ernteausfällen, hohen Nahrungsmittelpreisen sowie der angespannten Sicherheitslage weiter auf Nothilfe angewiesen.
Die Dürre und Hungerkrise am Horn von Afrika hatte im vergangenen Jahr nach Angaben der Welthungerhilfe in Deutschland zu einer enormen Hilfsbereitschaft geführt. Allein für Ostafrika seien der Organisation 17 Millionen Euro anvertraut worden. Insgesamt sei im vergangenen Jahr mit 48,2 Millionen Euro das drittbeste Spendenergebnis in der 50-jährigen Geschichte der privaten Hilfsorganisation erzielt worden.