Die Bilder sind selbst für abgebrühte Gemüter schwer auszuhalten. Einem der Männer hängen noch die Reste einer Plastiktüte um den Hals. Schwere Blutergüsse breiten sich um sein Auge aus. Einem anderen wurde ein riesiger Verband am rechten Ohr angebracht – oder an dem, was vom Ohr übrig geblieben ist. Ein Dritter sitzt im Krankenhauskittel mit geschlossenen Augen im Rollstuhl, es ist unklar, ob er überhaupt bei Bewusstsein ist. Der vierte Beschuldigte blickt mit geschwollenem Gesicht starr vor sich hin. Die Männer können sich kaum auf den Beinen halten. Schamsiddin Fariduni, Dalerdschon Mirsojew, Saidakrami Murodali Ratschabalisoda und Muchammadsobir Fajsow gehören zu jenen, die von den russischen Behörden beschuldigt werden, den Terroranschlag auf Konzertbesucher verübt zu haben. Am vergangenen Freitag hatten Angreifer die Konzerthalle Crocus City Hall in der Stadt Krasnogorsk bei Moskau gestürmt und mindestens 139 Menschen getötet. Rund 200 weitere wurden verletzt. Doch in das Entsetzen über die Tat mischt sich im Ausland und bei Menschenrechtsaktivisten Bestürzen über die schweren Verletzungen der Angeklagten. Die Tadschiken weisen Spuren von massiven Misshandlungen und Folter auf.
14 TAGE GRATIS testen
- Alle Artikel in der App lesen
- Bilderserien aus Mainfranken
- Nur 9,99€/Monat nach der Testphase
- Jederzeit monatlich kündbar