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Berlin
Bundestag beschließt mehr Tempo für Smart Meter
Der Bundestag hat am Donnerstagmittag über die Pläne zur schnelleren Verbreitung digitaler Stromzähler beraten und abgestimmt. Was kommt auf die Verbraucher zu?
Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland interessiert sich für so genannte Smart Meter, mit denen man den Energieverbrauch im eigenen Haushalt im Detail analysieren kann. Foto: Markus Scholz/dpa       -  Der Bundestag stimmt am Donnerstag über Pläne zur schnelleren Verbreitung von Smart Meter ab.
Foto: Markus Scholz, dpa (Symbolbild) | Der Bundestag stimmt am Donnerstag über Pläne zur schnelleren Verbreitung von Smart Meter ab.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:01 Uhr

Intelligente Stromzähler sollen künftig mehr Effizienz beim Verbrauch ermöglichen und deshalb in Deutschland eine schnellere Verbreitung finden. Entsprechende Pläne beschloss der Bundestag am Donnerstag mit den Stimmen der Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP sowie der CDU/CSU. AfD und Linke stimmten dagegen.

Die auch Smart Meter genannten Geräte übertragen Daten zum Verbrauch von Wärme oder Strom automatisch an die Anbieter. Die Verbraucher sollen die Daten jederzeit einsehen können, zum Beispiel über eine Handy-App. Die Smart Meter werden in den Stromkasten eingebaut. Dass Messsystem erfasst die Verbrauchsdaten und ordnet einzelnen Geräten in einer ausführlichen Übersicht den Energieverbrauch zu. Dadurch sollen Energiefresser und Einsparpotenziale leichter erkannt werden können. Der Verbraucher kann die Stromkosten mit einem Smart Meter auch einfacher kontrollieren.

Gesetzentwurf zu digitalen Stromzählern: Wann werden Smart Meter Pflicht?

Im Januar hat das Kabinett bereits einen Gesetzentwurf zum Einbau digitaler Stromzähler gebilligt. Geht es nach der Regierung, soll das Gesetz noch im Frühjahr in Kraft treten. Spätestens ab 2025 sollen alle Verbraucherinnen und Verbraucher Smart Meter nutzen. Dann sind Lieferanten auch verpflichtet, Letztverbrauchern mit intelligenten Messgeräten "dynamische Stromtarife" anzubieten. Die meisten Haushalte und Großverbraucher wie Unternehmen, Schulen und Schwimmbäder sollen bis 2030 mit Smart Meter ausgestattet sein. Spätestens bis Ende 2032 sollen sie flächendeckend eingesetzt werden. Smart Meter sind die Voraussetzung für dynamische Stromtarife. Diese sollen etwa günstigeren Strom zu Tageszeiten von allgemein niedrigerem Verbrauch bieten.

Stromkunden in Deutschland mit einem Jahresverbrauch zwischen 6000 und 100.000 kWh unterliegen bereits seit 2020 der Pflicht auf den Einbau intelligenter Messsysteme. Bei Privathaushalten, die einen Jahresverbrauch von bis zu 6000 kWh haben, entscheiden derzeit die zuständigen Messstellenbetreiber, ob die Kunden mit einem Smart Meter oder lediglich einem digitalen Zähler ohne Smart Meter Gateway ausgestattet werden.

Smart Meter sollen Pflicht werden: Was kommt auf Verbraucher zu?

Privathaushalte und Kleinanlagenbetreiber sollen für ein intelligentes Messsystem laut dem Gesetzentwurf künftig nicht mehr als 20 Euro pro Jahr bezahlen. In den meisten Fällen ist das deutlich weniger als bisher. Für Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen sollen es 50 Euro sein. Die Netzbetreiber sollen stärker an den Kosten beteiligt werden, sie profitieren besonders von den Smart Meter.

 
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