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Moskau
Kreml-Kritiker Orlow: „Sie wollten den Faschismus, sie haben ihn bekommen“
Der russische Menschenrechtler war Leiter der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation „Memorial“. Er muss nun in Haft. Sein „Vergehen“: Kritik am Regime Putin.
Prozess gegen Menschenrechtler Orlow in Russland.jpeg       -  Ungebrochen: Der russische Menschenrechtler Oleg Orlow steht mit Handschellen in einem Gerichtssaal bei der erneuten Verhandlung wegen wiederholter Diskreditierung der russischen Armee.
Foto: Alexander Zemlianichenko, AP, dpa | Ungebrochen: Der russische Menschenrechtler Oleg Orlow steht mit Handschellen in einem Gerichtssaal bei der erneuten Verhandlung wegen wiederholter Diskreditierung der russischen Armee.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:01 Uhr

Noch als die Richterin aus ihrem Urteil liest, knacken die Handschellen. Bewaffnete Gerichtsdiener bringen Oleg Orlow in den gläsernen Käfig hinter ihm. Zweieinhalb Jahre Haft lautet die Strafe. Der 70-Jährige soll mehrfach die russische Armee diskreditiert haben, befindet die Richterin, da hat die Sitzung im Golowinski-Bezirksgericht im Moskauer Norden keine zwei Minuten gedauert. „Das Urteil hat gezeigt, dass mein Text wahr und treffend ist“, sagt Orlow, während er in den Glaskäfig geschoben wird. Manche Prozessbeobachter im Saal und auch draußen im matschigen Schnee weinen.

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