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Rassistische Parolen
Allgäuer spielt offenbar zentrale Rolle im Sylter Skandal-Video
Sylt-Urlauber skandieren vor dem Pony-Club Kampen auf Sylt "Ausländer raus". Das Video löst einen Shitstorm aus. Offenbar ist darin auch ein Allgäuer zu sehen.
Blick auf das Lokal «Pony» in Kampen. Die Polizei prüft ein Video mit rassistischem Gegröle vor dem Sylter Lokal. Beteiligt ist offenbar auch ein Allgäuer.  Foto: Georg Wendt, dpa (Archivbild)       -  Blick auf das Lokal 'Pony' in Kampen. Die Polizei prüft ein Video mit rassistischem Gegröle vor dem Sylter Lokal. Beteiligt ist offenbar auch ein Allgäuer.
Foto: Georg Wendt, dpa (Archivbild) | Blick auf das Lokal "Pony" in Kampen. Die Polizei prüft ein Video mit rassistischem Gegröle vor dem Sylter Lokal. Beteiligt ist offenbar auch ein Allgäuer.
Michael Mayr
 |  aktualisiert: 29.05.2024 03:07 Uhr

Im Hintergrund ertönt der Party-Hit "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino. Das Bild schwenkt durch den Außenbereich des Sylter Klubs "Pony" - und die Gäste skandieren lauthals "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Ein Beteiligter tanzt dazu mit einer Gestik, die dem Hitlergruß ähnelt - und hält gleichzeitig zwei Finger an die Oberlippe. Gemeinhin wird damit der Hitlerbart imitiert. Das Video aus Sylt zieht eine Welle der Empörung nach sich. Sogar der Bundeskanzler hat sich auf X, vormals Twitter, schon dazu geäußert. Und mittendrin im Video ist offenbar ein Allgäuer zu sehen.

Allgäuer soll zentrale Rolle im Sylter Skandal-Video spielen

Nach Informationen der Bild-Zeitung – die sich mit denen unserer Redaktion decken – handelt es sich um einen jungen Mann, der aus Kempten stammt. Sein Vater, der noch dort lebt, war auf Anfrage unserer Redaktion für eine Stellungnahme bislang nicht zu erreichen. Gegenüber der Bild-Zeitung verweigerte er, offenbar auch im Namen seines Sohnes, eine Stellungnahme. "Es ist nicht gewünscht, dazu etwas zu sagen", wird er dort zitiert.

Nach Ausländer-Parolen im Pony-Club auf Sylt: Auch der Staatsschutz ermittelt

Seit Donnerstagabend wird der kurze Clip, der an Pfingsten in Kampen entstand, tausendfach in den sozialen Medien geteilt. Das Entsetzen ist groß. Der Staatsschutz ermittelt, Politikerinnen und Politiker äußern sich schockiert, der Betreiber der bekannten Bar, in der die Party stattfand, distanziert sich. "Hätten wir von diesem Vorfall gewusst, hätten wir die betreffenden Gäste selbstverständlich des Hauses verwiesen", sagte er auf Instagram.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Wer Nazi-Parolen wie "Deutschland den Deutschen – Ausländer raus" grölt, ist eine Schande für Deutschland". Ein Sprecher des Innenministeriums sagte weiter, es sei wichtig, dass die schleswig-holsteinische Polizei ermittle, auch müsse die Echtheit des Videos geprüft werden. "Klar ist jedenfalls: Was man da sehen und hören kann, ist zutiefst rassistisch, ist zutiefst menschenverachtend." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete die Parolen als "ekelig" und "nicht akzeptabel".

Es könnten weitere Tatverdächtige hinzukommen

Wie die Polizei in Flensburg mitteilte, ermittelt nun das örtliche Fachkommissariat für Staatsschutz wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen. Das Video sei der Polizei zugespielt worden. "Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Flensburg und der Polizei richten sich zunächst gegen die Personen, die auf dem Video offensichtlich die oben genannten Äußerungen mitsingen bzw. Kennzeichen tätigen", hieß es in der Mitteilung. Es sei aber nicht auszuschließen, "dass im Rahmen der Ermittlungen weitere Tatverdächtige hinzukommen, die auf diesem Video nicht abgebildet worden sind". (mit dpa)

 
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