Im Auswärtigen Amt ist die Stimmung angespannt in diesen Tagen. Im Nahen Osten drehen Israel und der Iran waghalsig an der Eskalationsspirale. In der Ukraine wird die Lage an der Front immer brenzliger, doch die Rufe nach mehr Munition und mehr Flugabwehr verhallen inzwischen im Getöse der allgemeinen Aufregung. Annalena Baerbock mahnt und warnt und reist von einem Konflikt zum nächsten. Gerade war sie wieder in Tel Aviv, nun trifft sie ihre G7-Außenminister-Kollegen auf Capri. Atemlos und mitunter auch hilflos wirkt ihr Einsatz. Gerade erst hat ihr der israelische Regierungschef eine Abfuhr erteilt. Baerbock habe „alle möglichen Vorschläge und Ratschläge“, sagte er. „Ich schätze das, aber ich möchte klarstellen, dass wir unsere Entscheidungen selbst treffen werden.“ Es gab schon einfachere Zeiten für eine deutsche Außenministerin. Wie schnell der eigene Einfluss schrumpfen kann, wird ihr aber nicht nur an den Krisenherden in aller Welt vorgeführt. Auch in Deutschland wird schwer Verdauliches serviert: Die Grünen fallen in einer aktuellen Forsa-Umfrage auf den niedrigsten Wert seit Juni 2018.
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