Was Experten prophezeit haben, ist wahr geworden: In Frankreich liegt in der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl der rechtsnationale Rassemblement National klar auf Platz 1, gefolgt von einem Linksbündnis. Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron kam nur auf Platz 3. Die endgültige Sitzverteilung steht zwar erst in einer Woche nach einer zweiten Runde fest. Doch bereits jetzt wachsen die Sorgen in Europas Hauptstädten nicht nur vor einem Frankreich, das wegen ständiger Machtkämpfe zwischen Parlament, Regierung und Präsident politisch auf der Stelle tritt. Sondern auch vor einem Frankreich, das die Stabilität der Eurozone ins Wanken bringen könnte. Die EU-Kommission hat jüngst ein Strafverfahren wegen zu hoher Neuverschuldung gegen die zweitgrößte Volkswirtschaft der EU eingeleitet. Sollte die Partei von Marine Le Pen eine absolute Mehrheit in der Nationalversammlung erreichen, dürften die von der Macron-Regierung angekündigten Sparpläne zur Makulatur werden und der Schuldenstand des Landes weiter steigen.
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