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Oldenburg
Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge: Polizei fahndet weiter nach Täter
Vertreter aus Politik und Kirchen bezeichnen den Anschlag auf eine Oldenburger Synagoge als "feige" und "widerwärtig". Die Sicherheitsmaßnahmen wurden erhöht.
Brandanschlag auf Synagoge in Oldenburg.jpeg       -  In Oldenburg ist am Freitag ein Brandsatz auf die Tür einer Synagoge geworfen worden.
Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa | In Oldenburg ist am Freitag ein Brandsatz auf die Tür einer Synagoge geworfen worden.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.04.2024 02:50 Uhr

Der Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg hat bundesweit Entsetzen ausgelöst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bezeichnete auf der Plattform X die Tat als "widerwärtigen, menschenverachtenden Angriff". Auch Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche prangerten die Attacke an. Medienberichten zufolge versammelten sich am Freitagabend, zu Beginn des jüdischen Ruhetags Schabbat, Hunderte Menschen zu einer Mahnwache in Oldenburg (Niedersachsen). Die Polizei sagte am Samstagvormittag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass es keine neuen Erkenntnisse gebe und weiter nach dem Täter oder den Tätern gefahndet werde.

Die Polizei hatte die Sicherheitsmaßnahmen an der Synagoge erhöht. Es werde in alle Richtungen ermittelt, auch der polizeiliche Staatsschutz sei einbezogen worden, hatte es am Freitag geheißen. Am selben Tag war nach Polizeiangaben ein Brandsatz auf eine Tür der Synagoge geworfen worden. Die Tür sei dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden, Menschen hätten keine Verletzungen erlitten. Das Feuer habe sich wegen eines schnellen Eingreifens nicht weiter ausgebreitet, und die Feuerwehr habe nicht mehr löschen müssen. Die Gemeinde hatte angekündigt, den Betrieb in der Synagoge wie geplant aufrechtzuerhalten.

Oldenburger Bischof Adomeit: "Haben das Übel des Antisemitismus nicht überwunden"

Faeser betonte, dass der oder die Täter ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden müssten. Ihre Gedanken und ihre Solidarität seien bei der jüdischen Gemeinde.

Das Bistum Münster sprach auf Instagram von einem "feigen Anschlag". "Alle Christinnen und Christen sind aufgerufen, sich mit ihren jüdischen Geschwistern solidarisch zu zeigen." Antisemitismus dürfe in der Gesellschaft keinen Platz haben.

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Thomas Adomeit, zeigte sich entsetzt. "Dieser niederträchtige und menschenverachtende Anschlag zeigt leider erneut, dass wir das Übel des Antisemitismus in unserer Gesellschaft nicht überwunden haben", erklärte Adomeit am Freitagabend. "Dass unsere jüdischen Schwestern und Brüder Sorge um ihr eigenes Leben haben müssen, ist nicht hinnehmbar."

Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Andreas Sagehorn, verurteilte den Angriff "auf das Schärfste. Die Polizei wird alles tun, um die Hintergründe dieser feigen Tat aufzuklären und den oder die Täter zu ermitteln." (kna)

 
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