Bis zuletzt war Wolfgang Schäuble der Ausnahmepolitiker, wie ihn Generationen kannten und viele Menschen ihn verehrten. Niemand gehörte dem Deutschen Bundestag länger an als er. Bei der Regierungserklärung von Kanzler Olaf Scholz in der letzten Sitzungswoche saß er in den Reihen seiner Unions-Abgeordneten, hörte aufmerksam zu, schüttelte zwischendurch den Kopf. Der 81-Jährige saß dabei in der für ihn typischen Haltung, die Hände zwischen den Beinen verschränkt, die Stirn leicht gesenkt. Wohl kaum jemand im Plenum dürfte sich bei der Kanzler-Rede so viele Gedanken gemacht, innerlich so viele Querverweise und Schlüsse gezogen haben wie er. Mit dem Namen Schäuble sind Jahrzehnte deutscher Politik verbunden. Deutschland hat nun einen seiner herausragendsten Politiker verloren. Schäuble sei am Dienstagabend gegen 20 Uhr friedlich eingeschlafen, teilte seine Familie mit. Er starb in seiner Heimatstadt Offenburg nach langer, schwerer Krankheit. Die Bild berichtet, dass Schäuble seit Jahren an Krebs erkrankt war - öffentlich darüber gesprochen hat er nie.
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