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München
Verrat am Vaterland? Warum der Fall Maximilian Krah für die AfD so gefährlich ist
Keine Empörung konnte der AfD bislang etwas anhaben. Doch sollten ausgerechnet die Rechten Deutschland der russischen Propaganda ausgeliefert haben, könnte es eng werden.
Politischer Aschermittwoch - AfD.jpeg       -  Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, ist ins Zwielicht geraten.
Foto: Daniel Löb, dpa | Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, ist ins Zwielicht geraten.
Michael Stifter
 |  aktualisiert: 17.04.2024 14:09 Uhr

Lange folgte die AfD der Strategie: Hauptsache Schlagzeilen. Mit jeder Empörungswelle gefiel sich die in Teilen rechtsextremistische Partei noch mehr in ihrer Opferrolle. Der Plan ging auf. Den hohen Umfragewerten konnte keine Entgleisung, kein Skandal etwas anhaben. Die Reihen schlossen sich umso fester. Doch nun scheint die Strategie an ihre Grenzen zu stoßen. 

Schon die öffentlich gewordenen Umsturz- und Abschiebefantasien bremsten den Umfragen-Höhenflug. Nun erhält auch noch die Vermutung neue Nahrung, dass sich AfD-Leute bewusst von Putins Propaganda instrumentalisieren lassen. Schon die bizarre „Wahlbeobachtung“ durch drei bayerische Landtagsabgeordnete in Russland wurde parteiintern zum Zündstoff. Inzwischen wurden Ulrich Singer, Andreas Jurca und Elena Roon sogar vom AfD-Bundesvorstand abgemahnt

Der Augsburger Jurca und seine Kollegin Roon waren sogar im Kreml-nahen Sender RT als Kronzeugen dafür aufgetreten, dass in Putins Reich bei Wahlen alles mit rechten Dingen zugehe. Ein bizarrer Moment. Selbst in den eigenen Reihen verdrehte mancher da die Augen. Es folgte der ungeheuerliche Verdacht gegen den Bundestagsabgeordneten, Europawahl-Kandidaten und früheren AfD-Landeschef Petr Bystron, der sogar Geld aus dubiosen Quellen bekommen haben könnte. 

US-Geheimdienst FBI interessiert sich für Maximilian Krah

Und inzwischen steht auch noch Spitzenkandidat Maximilian Krah im Zwielicht. Wegen seiner Russland-Connection ist er sogar ins Visier des US-Geheimdienstes FBI geraten, der ihn bei einer Ausreise aus den USA befragt haben soll. Steckt hinter seinen Verbindungen nach Moskau doch mehr als ein paar Interviews mit einem kreml-freundlichen Internetportal? Hat auch er "Kompensationen" dafür bekommen, wie es heißt?

Petr Bystron bekommt keine Rückendeckung von der AfD-Spitze

Erinnerungen an den Ibiza-Skandal in Österreich werden wach. Auch dort hatten ausgerechnet die selbst ernannten Ober-Patrioten von der FPÖ kein Problem damit, ihr Vaterland zu verkaufen. Die folgende Wahl wurde zum Desaster für Heinz-Christian Strache und seine Truppe. Ob man in der AfD in diesen Tagen daran denkt? Anders als bislang üblich, stellt sich die Parteispitze um Alice Weidel und Tino Chrupalla allenfalls halbherzig vor ihre ins Zwielicht geratenen Kollegen. Die Nerven werden dünner angesichts des drohenden Ibiza-Moments. 

 
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