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London, Washington
Deutsche Flugbereitschaft am Boden – wie läuft es in anderen Ländern?
Die deutsche Flugbereitschaft steht nach Baerbocks gescheiterter Australienreise erneut wegen einer Pannenserie in der Kritik. Wie die USA und die Briten ihre Spitzenpolitiker transportieren.
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Foto: Jacquelyn Martin, AP, dpa | US-Präsident Joe Biden entsteigt der charakteristisch himmelblauen Air Force One. Der Jumbojet steht nur für den Präsidenten bereit.
Susanne Ebner, Thomas Spang
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:50 Uhr

Pannen bei der Flugbereitschaft der Bundeswehr haben fast schon Tradition. Jetzt verhagelten Defekte an einem betagten Airbus-Jet der Außenministerin Annalena Baerbock die Pazifikreise. Auch andere Staaten haben zuweilen Probleme mit ihrem Flugservice für Regierungsmitglieder. Zwei Beispiele.

Über die weltweit bekannteste Flugzeugflotte für den Präsidenten, die Vizepräsidentin oder Kabinettsmitglieder. Bei der legendären Air Force One, die für Amtsinhaber Joe Biden bereitsteht, handelt es sich um eine modifizierte Boeing 747-200B, die unter anderem mit hochmoderner Kommunikation, einer medizinischen Suite und einem Speiseraum ausgestattet ist. Die beiden Exemplare von 1990 und 1991 sind schon ein wenig in die Jahre gekommen und sollen 2024 und 2025 durch Nachfolgemodelle vom Typ VC-25B ersetzt werden. Die Kosten werden auf jeweils stolze 5,3 Milliarden Dollar veranschlagt. Wartung und Instandhaltung obliegt der Air Force und hat oberste Priorität, weil die Flugzeuge ständig einsatzbereit sein müssen. 

Die Air Force Two wird unter anderem vom Außenminister genutzt

Die Air Force Two wird wechselweise von Außenminister Anthony Blinken, Vizepräsidentin Kamala Harris und der First Lady Jill Biden benutzt. Zusätzlich zu diesen Flugzeugen haben der Präsident und die Mitglieder des Kabinetts auch Zugang zu einer Flotte von kleineren Maschinen. Der genaue Standort der Flotte wird aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. 

Es gab mehrere Zwischenfälle, die alle ohne Personenschaden ausgegangen sind. Präsident Barack Obama erlebte 2015 während des Fluges über den Atlantischen Ozean einen Schreckmoment, als die Air Force One von einem Blitz getroffen worden war. 2012 musste Joe Biden an Bord von Air Force Two nach Vogelschlag in Kalifornien notlanden. Acht Jahre später widerfuhr das gleiche Mike Pence, der in New Hampshire zur Landung gezwungen war. 2021 musste Kamala Harris wegen einer technischen Panne auf die Joint-Base Andrews zurückkehren. Es gibt immer wieder Diskussion um die Kosten der Flugbereitschaft. So wird eine Stunde an Bord der Air Force One vom Pentagon auf etwa 142.380 US-Dollar geschätzt.

Als die britische Variante der Air Force One, eine Maschine des Typs A330, Ende März dieses Jahres auf dem Berliner Hauptstadtflughafen BER landete, hatte der Flieger einen großen Auftritt. Schließlich flogen König Charles III. und Königin Camilla damit zu ihrem ersten offiziellen Staatsbesuch nach Deutschland. Dabei wirkte die Voyager, mit dem Codenamen „Vespina”, der „Royal Air Force“ (RAF) durchaus repräsentativ – sie erstrahlt in Weiß.

Die RAF verfügt über mehrere Flugzeuge (Lufttransport und Hubschrauber), die je nach Anforderung eingesetzt werden können. Neben der Voyager werden auch Hubschrauber des Typs „AW109SP“ sowie Businessjets des Typs „Dassault 900LX“, als „Envoy” bekannt, regelmäßig für VIP-Flüge genutzt. Insgesamt besitzt die RAF laut Verteidigungsministerium 14 Flugzeuge des Typs A330 (Voyager), von denen neun der Kernflotte angehören und weitere fünf in Reserve gehalten werden. In Betrieb sind sie laut der Behörde seit 2014. Zwei „Dassault 900LX”-Maschinen ersetzen seit vergangenem Jahr die zuvor genutzten BAE 146-Jets. 

Ex-Premier Boris Johnson musste in London notlanden

Es soll eine Maschine des nun ausrangierten Typs gewesen sein, mit der Boris Johnson im Juli 2016 einen „holprigen Start“ in seiner Rolle als neuer britischer Außenminister hinlegte, wie britische Medien damals nicht ohne Spott berichteten. Statt auf direktem Weg nach Brüssel zu fliegen, musste das RAF-Flugzeug am Flughafen Luton nordwestlich von London notlanden und verursachte dabei Verspätungen bei anderen Flügen. 

 
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