Es war Mitte April, ein wolkiger Tag im Frühjahr 1945. Zehntausende russische und deutsche Soldaten, manche davon noch halbe Kinder, standen sich am Oderbruch gegenüber. Der letzte große Kampf des Zweiten Weltkriegs tobte in einer dünn besiedelten Gegend. Ein offenes Schlachtfeld, auf dem sich die Widersacher gegenüberstanden. Der Kontrast zu heute könnte kaum größer sein. In Gaza liefern sich die israelische Armee und die Kämpfer der Hamas inzwischen einen blutigen Häuserkampf. Die engen Gassen, das Tunnelsystem, die Vermischung von zivilen und militärischen Objekten: Für die Armee wird es immer schwieriger, zivile Opfer zu vermeiden. Die Rufe nach Zurückhaltung werden schriller. Als "völlig inakzeptabel" kritisiert die Weltgesundheitsorganisation den Einsatz, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht von einer "Vernichtungsstrategie". Der UN-Sicherheitsrat fordert in einer Resolution eine Waffenruhe im Gazastreifen. Doch Israel macht klar: Es wird keine Änderung des militärischen Vorgehens geben.
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