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Tel Aviv/München
Was wird aus den israelischen Geiseln? Die Frage ist Israels schwierigster Kampf
Mehr als 100 Israelis sind weiter in Geiselhaft der Hamas. Die Regierung beteuert, ihr Überleben habe Priorität. Doch Verhandlungen über eine Feuerpause sind kompliziert.
Nahostkonflikt - Israel.jpeg       -  Ein israelischer Soldat sitzt in einem gepanzerten Fahrzeug im Süden Israels in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen.
Foto: Tsafrir Abayov, dpa | Ein israelischer Soldat sitzt in einem gepanzerten Fahrzeug im Süden Israels in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:07 Uhr

Tränen fließen über ihre Wangen, der Schmerz und die Trauer haben tiefe Spuren in ihr Gesicht gezeichnet. Aviva Siegel ist eine Frau von 64 Jahren. Ihre grauen Locken springen wild in die Luft, das schwarze T-Shirt, das sie trägt, ist so etwas wie ihre Uniform geworden. Sie trägt es, wenn sie aus Protest vor dem Dienstsitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu campt. Sie trägt es, wenn sie mit Menschen über ihr Schicksal spricht. Auf die Brust hat die Israelin ein Foto ihres Mannes Keith drucken lassen. Seit mehr als 130 Tagen ist er eine der Geiseln der Terrororganisation Hamas. Und Aviva Siegel weiß genau, was das bedeutet. Sie gehörte selbst zu den Gekidnappten, kennt die Angst, die ständige Bedrohung. Fühlt jede Sekunde mit jenen, die noch in den Tunneln der Terroristen kauern. Die Gangster waren in ihr Haus in einem Kibbuz gekommen, um sie als Waffe, als Faustpfand gegen den Staat Israel zu nutzen. Nach mehr als 50 Tagen kam sie frei, die Regierung hatte einen Deal geschlossen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich meine Kinder noch einmal sehe, dass ich noch einmal eine warme Dusche nehmen kann“, sagt sie, ihre Stimme zittert. 

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