
Bei Familien, Kindern und Bildung werde nicht gespart, hat Bundesfinanzminister Lindner kürzlich gesagt. Bayerns Ministerpräsident Söder versprach, „Schule in den nächsten Jahren besser zu machen“. Währenddessen bröckelt in Schulgebäuden der Putz von den Wänden, ganze Trakte sind wegen Baufälligkeit gesperrt, und ins Internet kann man in vielen Klassenzimmern auch nicht. Doch guter Unterricht gelingt nur in guten Räumen.
Der Staat muss die Förderpläne für Bildungseinrichtungen anpassen
Wenn es darum geht, einen Schuldigen für die Löcher in den Schuldächern und Finanzplänen zu finden, reden sich Bund und Länder gern auf die Kommunen hinaus. Die aber haben gerade nicht nur eine Baustelle. Der Staat muss seine Förderrichtlinien an neue Herausforderungen anpassen, steigende Baukosten etwa und die Digitalisierung der Schulgebäude. Denn Pädagogik verändert sich, Frontalunterricht an der Schiefertafel gehört der Vergangenheit an. Längst ist bewiesen, dass auch die Architektur Schülerinnen und Schülern beim Lernen helfen kann. Ausreichend Licht, gute Luftqualität, digitale Schülerarbeitsplätze und offene Lernlandschaften statt gesichtsloser Klassenzimmer: So sieht eine zeitgemäße Schule aus. Im Moment aber wären viele Schülerinnen und Schüler schon froh über funktionierende Toiletten und Wände ohne Schimmel.