Wenn Frank-Walter Steinmeier jetzt in die Türkei reist, bietet sich ihm eine große Chance: Er könnte beginnen, seine durchwachsene Bilanz im Umgang mit demokratiefeindlichen Staaten aufzubessern. Eben erst hat der Bundespräsident ein neues Buch geschrieben, „Wir“ heißt es, in dem es, sehr bedeutungsschwer, um die Vergangenheit der Deutschen und die Zukunft der Demokratie geht. Doch der Mann im höchsten Staatsamt darf sich gerne noch etwas selbstkritischer fragen, was seinem „Ich“ in der Vergangenheit als Teil der Regierung nicht so gut gelungen ist. Und wo dieses "Ich" es vielleicht an Klartext hat fehlen lassen. Leider aber deutet wenig darauf hin, dass der laute türkische Präsident Erdogan auch nur ein bisschen nervös werden müsste angesichts des leise auftretenden Besuchers aus Deutschland.
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