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Berlin
Desaster um Funkgeräte: Die Bundeswehr hat ein gefährliches Kommunikationsproblem
Mit digitalen Geräten sollte eine Kommunikationslücke geschlossen werden, die die Zusammenarbeit mit den Nato-Partnern erschwert. Doch die neue Technik wurde am Bedarf vorbei ausgewählt.
Verteidigungsminister Pistorius besucht das Baltikum.jpeg       -  Konnte er nicht wissen, dass die bestellten digitalen Funkgeräte am Bedarf der Bundeswehr vorbeigehen? Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird mit Fragen rechnen müssen.
Foto: Kay Nietfeld, dpa (Symbolbid) | Konnte er nicht wissen, dass die bestellten digitalen Funkgeräte am Bedarf der Bundeswehr vorbeigehen? Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird mit Fragen rechnen müssen.
Simon Kaminski
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:25 Uhr

Jetzt sind es also digitale Funkgeräte – schon bestellt, 20.000 Stück, kosten rund 1,3 Milliarden Euro. Die Geräte sind modern und voll funktionsfähig, aber offensichtlich ist der Einbau in rund 13.000 Fahrzeuge der Bundeswehr nicht flächendeckend möglich. In einigen Fällen sind sie zu sperrig, in anderen verbrauchen sie zu viel Strom. Betroffen sind auch Panzer.

Neue Panne bei der Bundeswehr: Funkgeräte am Bedarf vorbei bestellt

Das ist ein Desaster, denn es zeigt, dass für die Streitkräfte weiterhin Dinge angeschafft werden, die zumindest teilweise am Bedarf vorbeigehen. Mit schwerwiegenden Folgen. Die Funkgeräte sollten eine für die deutschen Streitkräfte international peinliche Lücke schließen: Die Bundeswehr kann mit vielen Nato-Partnern im Manöver kaum noch sicher kommunizieren. Was das für einen Ernstfall bedeuten würde, lässt sich leicht ausrechnen. Damit gerät das Versprechen von Kanzler Olaf Scholz in Gefahr, eine voll ausgerüstete Panzerdivision für die Allianz vorzuhalten. Was nützt eine Division, die digital per Funk nicht erreichbar ist?

Verteidigungsminister Boris Pistorius ist „verärgert“ ob der neuen Panne. Verantwortlich sei seine Vorgängerin und Parteifreundin Christine Lambrecht – in ihrer Amtszeit waren die Geräte bestellt worden. Zweifel an der Kompatibilität der Funkgeräte gibt es aber schon seit Monaten. Reagiert hat das Ministerium darauf lange nicht. So wird es weitere Fragen geben – auch an Pistorius.

 
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