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Berlin
Die kleine Lösung bei der Cannabis-Legalisierung ist die bessere
Wer Haschisch und Marihuana züchtet und konsumiert, gilt künftig nicht mehr als Verbrecher. Doch dass enge Grenzen gelten, ist richtig.
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Foto: Fabian Sommer, dpa (Symbolbild) | Die Pläne der Ampelkoalition wurden von der Europäischen Union eingebremst: Es kommt zunächst eine "Cannabis-Legalisierung light".
Bernhard Junginger
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:27 Uhr

Es ist gut, dass die Europäische Uniondie Bundesregierung bei der Cannabis-Legalisierung eingebremst hat. Auf einen Boom, den weitreichende Deregulierungen etwa in Kanada oder Teilen der USA ausgelöst haben, wo die Kifferläden wie Pilze aus dem Boden schossen und die Zahl der Konsumenten stieg, kann Deutschland gut verzichten. Dass künftig 25 Gramm für den Eigenbedarf erlaubt sind, der zudem auf dem Fensterbrett oder in lizenzierten Clubs angebaut werden darf, reicht völlig aus. Wobei: Dass alle, die sich ab und an bei einem Joint entspannen wollen, nun gleich zum Hobbygärtner oder Vereinsmeier werden, scheint eher fraglich. 

Legalisierung von Cannabis entlastet Polizei und Gerichte

Die Abgabe von Gras & Co. in kontrollierten Fachgeschäften soll erst in einem zweiten Schritt und über Modellprojekte folgen. So werden die Hoffnungen von Investoren auf das ganz große Geschäft mit legalem Cannabis, mit dem weltweit bereits viele Milliarden Euro umgesetzt werden, gedämpft. Eine Legalisierung in der geplanten Form entlastet aber Polizei und Gerichte von Verfahren gegen Konsumenten. Dass sie dem illegalen Drogenhandel den Garaus macht, sollte indes niemand glauben. Es wäre verheerend, wenn sich der Schwarzmarkt künftig noch stärker auf jugendliche Konsumenten und Drogen mit größeren Risiken wie Heroin, Kokain oder Crystal Meth konzentrieren würde. Konsequenterweise müssten Drogendealer und ihre mächtigen Hintermänner also stärker verfolgt werden als bisher.

Lauterbach-Pläne: Cannabis-Freigabe bedeutet nicht, dass die Droge ungefährlich ist

Glasklar sein muss auch: Bekiffte dürfen nicht Auto fahren und keine Maschinen bedienen, wie beim Alkohol muss es dafür nachvollziehbare Grenzwerte geben. Eine Cannabis-Freigabe darf auch nicht das falsche Signal setzen, die Droge wäre ungefährlich. Denn das ist sie keinesfalls. "Kiffen macht gleichgültig – mir egal", lautet ein alter Szene-Spruch. Psychiater wissen, dass da durchaus was dran ist. Nicht wenige Konsumenten kämpfen mit Antriebslosigkeit, Depressionen, Angststörungen und Psychosen. 

Gerade auf junge, noch nicht vollständig entwickelte Gehirne kann der Hanf-Wirkstoff THC schädlich wirken. Mit der Legalisierung muss also ein konsequenter Jugendschutz einhergehen. Wer sich dagegen als Erwachsener bewusst dafür entscheidet, Cannabis zu konsumieren, kann sich künftig aus legalen Quellen bedienen und wird nicht länger kriminalisiert. Insofern ist die kleine Hanf-Lösung im Großen und Ganzen die bessere.

 
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