Rund 335 Millionen Menschen leben in den USA – doch nicht alle, die das entsprechende Wahlalter haben, dürfen an Wahltagen auch automatisch an die Urne treten. Wer in den USA bei einer Präsidentschaftswahl seine Stimme abgeben möchte, muss selbst aktiv werden und sich vorab für die Wahl registrieren. Was gibt es sonst noch zum Thema Wahlberechtigung in den USA zu wissen? Wie viele Menschen sind wahlberechtigt, wie steht es um das Wahlalter – und wer darf nicht wählen? Ein Überblick.
Alter, Staatsbürgerschaft, Registrierung: Wer ist wahlberechtigt in den USA?
Prinzipiell ist jede Bürgerin und jeder Bürger in den USA wahlberechtigt, die oder der folgende Voraussetzungen erfüllt:
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Er/sie ist mindestens 18 Jahre alt.
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Er/sie besitzt die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
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Er/sie hat sich im Vorfeld der Wahl fristgemäß registriert.
Was das Wahlalter angeht, so stellt der Wahltag den Stichtag dar. Das heißt: An der US-Wahl 2024 dürfen frühestens Wählerinnen und Wähler teilnehmen, die am 5. November 2006 geboren sind – sie werden am 5. November 2024, dem Wahltag, 18 Jahre alt. Ob diese Wählerinnen und Wähler bereits an den Vorwahlen teilnehmen durften, als sie noch 17 Jahre alt waren, unterscheidet sich von Bundesstaat zu Bundesstaat.
Auch Personen, die die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, aber nicht in den USA leben, dürfen an der Wahl teilnehmen. Das gilt ebenso für Personen mit einer doppelten Staatsbürgerschaft, egal, ob sie in den USA leben oder nicht. Für diejenigen, die die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, aber aktuell nicht und auch niemals zuvor in den USA gelebt haben, ist es ein wenig komplizierter: Es hängt von den Regelungen der einzelnen Bundesstaaten ab, ob man per Briefwahl abstimmen darf oder nicht. Ausschlaggebend ist der ehemalige US-Wohnsitz der Eltern.
Für die Registrierung im Vorfeld der Wahl hat jeder Bundesstaat eigene Fristen. Mit Ausnahme von North Dakota muss man sich in allen 50 Bundesstaaten vorab in das Wahlverzeichnis eintragen lassen. Der Hintergrund dieser Regelung: In den USA gibt es kein Einwohnermelderegister. Bürgerinnen und Bürger können nicht flächendeckend erreicht und zur Wahl eingeladen werden – deshalb ist der Zwischenschritt mit der Registrierung notwendig.
Ausnahmen: Wer ist nicht wahlberechtigt in den USA?
Es gibt vier Personengruppen, die nicht bei US-Präsidentschaftswahlen nicht wahlberechtigt sind:
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Personen, die in den USA leben, aber nicht die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen (z.B. Greencard-Inhaber).
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Verurteilte Straftäter (von schweren Verbrechen) oder aktuell Inhaftierte: Hier unterscheiden sich die Regeln jedoch von Bundesstaat zu Bundesstaat. In einigen Staaten sind Personen, die verurteilt wurden, nach Absitzen der Haftstrafe wieder wahlberechtigt, in anderen nicht.
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Personen, die geistig behindert sind: Auch hier unterscheiden sich die Regeln in den einzelnen Bundesstaaten.
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Personen, die die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, aber in US-Außengebieten leben. Dazu zählen Puerto Rico, Guam, Jungferninseln, Nördliche Marianen, Amerikanisch-Samoa sowie kleinere Inselbesetzungen der USA (dabei handelt es sich um neun un- oder kaum bewohnte Außengebiete).
Anzahl: Wie viele Wahlberechtigte gibt es in den USA?
Dadurch, dass es in den USA kein Einwohnermelderegister gibt, kann nicht gesagt werden, wie viele US-Bürgerinnen und Bürger tatsächlich wahlberechtigt sind. Grob geschätzt handelt es sich um Zweidrittel der US-Bevölkerung – alle über 18-Jährigen.
Beziffern lässt aber, wie viele Personen im Wählerverzeichnis stehen. Wie viele letztendlich ihre Stimme abgeben, ist jedoch wieder eine andere Sache. Ein Überblick über die Anzahl registrierter Wählerinnen und Wähler bei vergangenen Präsidentschaftswahlen laut dem US Census Bureau:
Wahl | Anzahl registrierte Wählerinnen und Wähler |
Präsidentschaftswahl 2020 | 168,3 Millionen |
Präsidentschaftswahl 2016 | 157,6 Millionen |
Präsidentschaftswahl 2012 | 153,2 Millionen |
Präsidentschaftswahl 2008 | 146,3 Millionen |
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