Zum Abschied herrschte Che Guevara den erwartungsfrohen Jean Ziegler an: "Du bleibst hier in Europa. Im Hirn des kapitalistischen Monsters musst du kämpfen." Ziegler hatte davon geträumt, an der Seite des berühmten Revolutionärs den Kapitalismus in Lateinamerika und anderswo zu Fall zu bringen. Doch Che, der als Regierungsmitglied Kubas an einer UN-Konferenz teilgenommen hatte, blieb hart. Er stieg alleine in den Zug am Genfer Bahnhof und fuhr davon. Die Anekdote über den raubeinigen Umstürzler und den jungen Idealisten Iiegt inzwischen sechs Jahrzehnte zurück. Und die Geschichte gehört zu Zieglers Standardrepertoire, wenn er aus seinem turbulenten Leben berichtet. "An Che denke ich jeden Tag", sagt Ziegler im weichen Tonfall des Schweizers, er sitzt just in einem Café hinter besagtem Bahnhof in Genf.
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