Grundsätzlich darf man ruhig sagen, dass sich die Kombination Politik plus Tier bewährt hat. Schon Helmut Kohl lauerte in der Sommerfrische am Wolfgangsee arglosen Rindviechern auf, um sich den Fotografen dann als bodenständiger Otto-Normal-Urlauber zu präsentieren. Und doch bewegen sich Politikerinnen und Politiker auf oblatendünnem Eis, wenn sie Tiernähe suchen.
Erstens weiß man nie, was passiert. Donald Trump zum Beispiel ließ sich einst den US-Wappenvogel ins Büro bringen. Die Begegnung mit dem stattlichen Weißkopfseeadler wurde zum PR-Desaster, als das undankbare Geflügel nach Trump pickte, der wiederum mimosenhaft in Deckung ging.
Merz und Söder wissen Tiere für ihre politische Selbstdarstellung zu nutzen
Zweitens muss man wissen, dass sich nicht jedes Tier gleichermaßen für Eigenmarketing eignet. Pfau, Nacktschnecke oder Aasgeier zum Beispiel: eher schwierig. Dackel hingegen, immer gut. Insofern schienen Markus Söder und Friedrich Merz auf der sicheren Seite, als beide kürzlich unabhängig voneinander Hunde knuddelten. Und wie es der Zufall will, fertigte man Lichtbilder an, die umgehend den sozialen Netzwerken zugeführt wurden. Wer so lieb mit Tieren umgeht, kann schließlich kein schlechter Mensch sein.
Doch was mag im Kopf der Hunde vorgegangen sein? Der Merz-Dackel scheint genervt die Augen zu verdrehen. Kein Wunder, schließlich ist Herrchen Ralf Fücks ein Grüner. Söders Zamperl wiederum firmiert als Redaktionshund bei einem Radiosender und aus seinem Dackelblick spricht Angst. Was daran liegen mag, dass der Landesvater nicht nur krault, sondern auch knutscht. Vielleicht kennt das Tier aber auch die Serie #soederisst auf dem Instagram-Account des CSU-Vorsitzenden und wollte keinesfalls zum Anbeißen süß aussehen ....