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Berlin
Was die Deutschen aus dem 17. Juni 1953 lernen können
Vor 70 Jahren erhoben sich Bürger der DDR gegen die SED-Diktatur. Der gescheiterte Akt der Selbstbefreiung ist vergessen. Erst 1989 glückte die friedliche Revolution.
Ausstellung zum 17. Juni 1953 eröffnet       -  In Berlin erinnert eine Freiluft-Ausstellung an den gescheiterten DDR-Aufstand am 17. Juni 1953. Insgesamt aber verblasst das Gedenken daran.
Foto: Soeren Stache, dpa | In Berlin erinnert eine Freiluft-Ausstellung an den gescheiterten DDR-Aufstand am 17. Juni 1953. Insgesamt aber verblasst das Gedenken daran.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:32 Uhr

Mit bloßen Händen und Steinen gegen sowjetische Panzer. Mit der Kraft der Straße gegen den Apparat. Am 17. Juni 1953 erhob sich das Volk in der DDR, nicht nur in Berlin auf der Stalin-Allee, sondern im ganzen Land. In Magdeburg, in Jena, in Halle. Am Morgen Grummeln und Unruhe in den Betrieben. Der Auslöser: Die Arbeitsnorm wurde um zehn Prozent angehoben. Auf den Betriebsversammlungen wird aus Unzufriedenheit Zorn. Er steigert sich zur offenen Revolte. Auszug der Arbeiterinnen und Arbeiter zu den Kreisleitungen der SED. Die Menschen schließen sich an. Lautsprecherwagen werden herbeigeholt, Reden für die Freiheit gehalten. Die Büros der Funktionäre werden besetzt und Parolen zerrissen. Aus den Knästen werden politische Gefangene geholt. Zwischen 400.000 und 1,5 Millionen Menschen – genaue Zahlen gibt es nicht – brachten den Sozialismus zum Wanken. In den Mittagsstunden verhängte der Sowjetkommandeur den Ausnahmezustand, 20.000 Mann werden zur Niederschlagung des Aufstandes eingesetzt. Am Abend hat der Apparat gesiegt. 55 Menschen ließen ihr Leben.

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