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Augsburg
Mehrwertsteuer-Erhöhung: Wirte werfen der Regierung Wortbruch vor
Hotel- und Gaststättenverbandspräsidentin Inselkammer erwartet „massiv“ höhere Preise für Speisen in Restaurants. Von Scholz und Lindner ist sie enttäuscht.
Gastronomie.jpeg       -  Bayerische Wirte blicken der unerwarteten Mehrwertsteuer-Erhöhung enttäuscht entgegen.
Foto: Jens Kalaene, dpa | Bayerische Wirte blicken der unerwarteten Mehrwertsteuer-Erhöhung enttäuscht entgegen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:56 Uhr

Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband erwartet nach der Mehrwertsteuer-Erhöhung zum Jahreswechsel massive Preiserhöhungen für das Essen in Restaurants und wirft Bundeskanzler Olaf Scholz Wortbruch vor. „Wir bezahlen ab 1. Januar zwölf Prozentpunkte mehr Steuern, diese Erhöhung müssen wir weitergeben, anders geht es nicht“, sagte die bayerische Verbands-Chefin Angela Inselkammer unserer Redaktion. „Eindeutig wird das Essen in den Gasthäusern jetzt teurer. Und zwar massiv“, fügte sie hinzu.

„Ich habe mir meine eigene Kalkulation angesehen, auch ich muss die Preise anpassen“, betonte die Chefin des Brauergasthofs Aying. „Ich habe nicht genug Marge, dass ich die Erhöhung der Mehrwertsteuer einfach so schlucken und alles beim Alten belassen kann.“

Inselkammer: „Eindeutig wird das Essen in den Gasthäusern jetzt teurer.“

Die bayerische Präsidentin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands warf Bundeskanzler Scholz (SPD) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) im Zusammenhang mit der Anhebung auf wieder 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie Wortbruch vor: „Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich für die geringere Mehrwertsteuer starkgemacht – mit dem Nachsatz: „… darauf können Sie sich verlassen““, betonte sie. „Auch Finanzminister Christian Lindner hat uns versichert, er sei für die sieben Prozent.“

Man habe ihrem Verband erst kürzlich die Verlängerung der Reduzierung für ein Jahr in Aussicht gestellt. „Dann kam das Urteil aus Karlsruhe, dass das Sondervermögen aus der Corona-Zeit nicht verschoben werden darf“, erklärte sie. „In den Gesprächen hat man uns Gastronomen immer hohe Sympathie und Wertschätzung versichert, jetzt ist nichts davon geblieben. Wir sind maßlos enttäuscht.“

Inselkammer kündigte an, weiter für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz zu kämpfen und führte dabei auch europäische Wettbewerbsgründe an: „In der EU haben es 23 Länder für richtig befunden, in der Gastronomie eine reduzierte Mehrwertsteuer zu haben. Aus gutem Grund!“ (AZ)

 
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