Im österreichischen Fernsehen gab es einst die ebenso wunderbare wie kuriose Sendung „Wer will mich?“ Im Mittelpunkt stand eine meist Dirndl tragende Frau namens Edith Klinger, die gestrandete, einsame, ausgesetzte oder einfach nur schwer erziehbare Haustiere an eine nette Dame oder einen tierlieben Herrn zu vermitteln versuchte.
Nicht immer war das Ansinnen von Erfolg gekrönt. Wenn zum Beispiel das „ganz brave“ Katzerl im Studio urplötzlich einen veritablen Wutanfall bekam und der Frau Klinger das Dirndl zerkratzte, entschieden sich Interessenten vielleicht doch lieber für einen Goldhamster. Und so fanden nicht alle Tiere den richtigen Bestimmungsort. Und damit sind wir im Hier und Jetzt angekommen.
Der ORF macht mal wieder Tiersachen
Denn wieder macht der ORF Tiersachen. Dieses Mal geht es um einen Fisch, der definitiv am falschen Ort gelandet ist. Nämlich in der Pfanne.
Die Geschichte handelt von einer Fischbulette, einem Gläschen Weißwein – und einem Mordsärger. Der bodennah lebende Frauennerfling (Rutilus pigus) ist ein europäischer Karpfenfisch, der es offenbar nicht leicht hat. Jedenfalls ist er vom Aussterben bedroht.
Umso erstaunter waren Fischexperten, dass die Fernsehleute die Population noch weiter ausdünnten, indem sie einen solchen Nerfling vor laufenden Kameras auf den Teller brachten. Geradezu geschmacklos fanden das viele Zuseher. Und so musste die Moderatorin in der nächsten Folge also etwas kleinlaut, aber doch in herrlich österreichischer Grandezza Butter bei die Fische geben: „Vergangene Woche haben wir köstlich kulinarisch einen Fisch verkocht, den sogenannten Frauennerfling. Der ist aber ganzjährig geschont, dafür entschuldigen wir uns.“