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Europawahl 2024
Diese Spitzenkandidaten treten bei der Europawahl an
Am 9. Juni 2024 findet in Deutschland die Europawahl statt. Wer sind die Spitzenkandidaten der einzelnen Parteien? Hier finden Sie einen Überblick.
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Foto: Peter Endig, dpa (Symbolbild) | Im Juni 2024 findet die Europawahl statt.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 28.04.2024 02:39 Uhr

Vom 6. bis zum 9. Juni können Bürgerinnen und Bürger der EU bei der Europawahl das neue EU-Parlament wählen. Parteien und politische Vereinigungen können noch bis zum 18. März Wahlvorschläge einreichen. Der Bundeswahlausschuss entscheidet dann, welche Wahlvorschläge zugelassen werden. Die zugelassenen Listen müssen von der Bundeswahlleiterin bis zum 22. April veröffentlicht werden.

Bundesweite Listen müssen von 4000 Wahlberechtigten, Landeslisten von 0,1 Prozent (maximal 2000 Wahlberechtigten) des jeweiligen Bundeslandes unterzeichnet werden. Parteien, die im Bundestag, einem Landtag oder dem Parlament seit dessen letzter Wahl von mindestens fünf Abgeordneten vertreten sind, müssen keine Unterstützungsunterschriften einreichen.

Europawahl 2024: Diese Spitzenkandidaten wurden bereits bekannt gegeben

Die Wahllisten der Parteien werden von ihren Spitzenkandidatinnen oder -kandidaten angeführt. Für kleinere Parteien ist der Listenplatz 1 besonders wichtig. Wer auf diesem Platz steht, hat die größte Chancen auf den Sprung ins Europäische Parlament. Diese Spitzenkandidaten sind bekannt:

CSU (Fraktion EVP): Manfred Weber

Die CSU will mit EVP-Chef Manfred Weber an der Spitze, einem klaren, aber auch kritischen Pro-Europa-Kurs und einer harten Abgrenzung zur AfD bei der Europawahl 2024 punkten. Weber wurde mit 96 Prozent auf Platz eins der CSU-Liste gewählt. Der 51-Jährige war bereits bei der Europawahl 2019 als Spitzenkandidat angetreten – damals für die gesamte Europäische Volkspartei (EVP) und das Amt des Kommissionspräsidenten, das er aber am Ende nicht bekam. Seit 2022 hat der Niederbayer neben dem Amt als Fraktionschef im Europaparlament auch den EVP-Parteivorsitz inne.

SPD (Fraktion S&D): Katarina Barley

Die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley, führt die SPD als Spitzenkandidatin in die Europawahl. Sie wurde auf einer Delegiertenkonferenz in Berlin mit 98,66 Prozent der Stimmen gewählt. Die 55-Jährige war bereits bei der letzten Europawahl 2019 Spitzenkandidatin, als die SPD mit 15,8 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl einfuhr. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz soll im Wahlkampf eine maßgebliche Rolle spielen. Generalsekretär Kevin Kühnert hatte bekannt gegeben, dass die beiden "gemeinsam die Gesichter der Wahlkampagne" sein sollen.

Grüne (Fraktion Grüne/EFA): Terry Reintke

Die deutsche Europaabgeordnete Terry Reintke führt die europäischen Grünen in diesem Jahr als Spitzenkandidatin in die Europawahl. Delegierte wählten auf einem Parteikongress in Lyon zudem den Niederländer Bas Eickhout zum männlichen Spitzenkandidaten. Die 36-jährige Reintke bekam gut 55 Prozent der Stimmen. Sie gilt als selbstbewusste Feministin und Verfechterin einer starken Sozialpolitik. Nach der Wahl sagte sie: "Ich werde für ein vielfältiges, grünes und soziales Europa kämpfen, ein demokratisches Europa, in dem Rassismus und Hass keinen Platz haben."

FDP (Fraktion RE): Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Marie-Agnes Strack-Zimmermann erhielt die Unterstützung von 90 Prozent der Delegierten des Europaparteitages für ihre Kandidatur als Spitzenkandidatin. Der FDP-Parteivorsitzende Christian Lindner hatte sie zum Auftakt des Parteitags als profilierte und streitbare Persönlichkeit bezeichnet, die gebraucht werde, um in Brüssel und Straßburg deutsche Interessen zu vertreten. Sie sei zudem eine "Kampfansage" an all diejenigen, die aus dem Freiheitsprojekt EU eine Bürokratiehochburg machen wollten, sagte er. Er nannte sie eine "Eurofighterin".

AfD (Fraktion ID): Maximilian Krah

Maximilian Krah ist der Spitzenkandidat der AfD. Er gilt jedoch auch in den eigenen Reihen nicht als unumstritten. 65,7 Prozent stimmten für den 46-Jährigen. Den Delegierten rief er zu: "Wir sind ein Volk, weil, wenn wir unsere Familienalben zeigen, dann erkennen wir, dass schon unsere Großväter und unsere Urgroßväter ein Volk sind."

Die Linke (Fraktion Die Linke): Martin Schirdewan, Carola Rackete

Spitzenkandidat auf der Liste der Linken ist Parteichef Martin Schirdewan vor der parteilosen Flüchtlings- und Klimaaktivistin Carola Rackete. Er wurde mit 86,9 Prozent der Stimmen gewählt . Schirdewan ist bereits seit 2017 Europaparlamentarier. Rackete und Schirdewan kandidieren im Team mit der Gewerkschafterin Özlem Demirel und dem Sozialmediziner Gerhard Trabert. Die Linke werde in der Klimapolitik "so sehr gebraucht wie nie zuvor", sagte Rackete, die 2019 als Kapitänin der Sea-Watch 3 international bekannt wurde. "Die größte soziale Krise dieser Zeit ist die Klimakrise, sie betrifft jeden Aspekt des menschlichen Lebens, sie macht jedes soziale Problem noch schlimmer", so Rackete.

Freie Wähler (Fraktion RE): Christine Singer

Bayerns amtierende Landesbäuerin Christine Singer führt die Freien Wähler als Spitzenkandidatin in die Europawahl 2024. Auch Engin Eroglu (Hessen), Joachim Streit (Rheinland-Pfalz), Andrea Menke (Sachsen-Anhalt) und Gregor Voht (Schleswig-Holstein) sind Teil des Spitzenteams. Singer stammt aus Hofheim im Landkreis Garmisch-Partenkirchen und ist gelernte Hauswirtschaftsmeisterin. 2022 wurde sie zur Landesbäuerin, also an die Spitze der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband, gewählt. Zudem ist sie seit 2002 als Gemeinde- und seit 2008 als Kreisrätin auch kommunalpolitisch aktiv.

Bündnis Deutschland (Fraktion EKR): Lars Patrick Berg

Mit über 90 Prozent wählten die Delegierten Lars Patrick Berg zum Spitzenkandidaten des Bündnis Deutschland. Seit 2019 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments. Zuvor war er Teil des Landtags von Baden-Württemberg. (mit dpa)

 
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